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Wo ist der Neutronenstern von 1987A?
Supernova ohne Leiche

Im Februar hat sich das Aufflammen der Supernova 1987 A zum 30. Mal gejährt. In der Großen Magellanschen Wolke, einer Begleitgalaxie unserer Milchstraße, war ein blauer Riesenstern explodiert – dies war die nächstgelegene Supernova seit fast vierhundert Jahren.

Von Dirk Lorenzen |
    Die Supernova 1987A 30 Jahre nach der Explosion.
    Die Supernova 1987A 30 Jahre nach der Explosion. (NASA/ESA)
    Die allmählich verlöschenden Überreste gehören zu den am intensivsten beobachteten Objekten am Himmel. Im Frühjahr hat auch das Hubble-Weltraumteleskop wieder ein Bild des Explosionsorts gemacht.
    Dort zeigt sich inzwischen ein leuchtender Ring heller Knoten, der wie eine Perlenkette erscheint. Die Messungen der vergangenen Jahrzehnte haben gezeigt, dass das meiste Licht der Supernova vom Zerfall radioaktiven Cobalts kam. Doch die Forscher staunen vor allem darüber, was sie bisher nicht entdecken konnten: In der Mitte der Trümmerwolke sollte sich der Theorie nach ein Neutronenstern befinden - eine kompakte Sternleiche, die mehr Masse als die Sonne, aber nur die Ausmaße einer Großstadt hat. Allerdings blieben alle Beobachtungsversuche erfolglos.
    Die Supernova 1987A, beobachtet bei drei verschiedenen Wellenlängen.
    Die Supernova 1987A, beobachtet bei drei verschiedenen Wellenlängen. (NASA / ESA / ELMA)
    Vielleicht muss sich erst noch der "Rauch" verziehen und der Neutronenstern ist bisher einfach hinter Staubmassen verborgen. Oder aber der Neutronenstern ist beim Kollaps gleich zu einem noch viel dichteren Objekt geworden: einem Schwarzen Loch.
    Die Supernovareste bleiben eines der Lieblingsobjekte der Astronomen - denn mit ihrer Hilfe lässt sich genauer verstehen, wie die gewaltigen Explosionen im Kosmos ablaufen. Und womöglich zeigt sich doch noch der zentrale Neutronenstern.