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Gewalt auf "Querdenken"-Demos
Hohe Risiken für Berichterstattende

Bei "Querdenken"-Demos in ganz Deutschland kam es am Wochenende zu Übergriffen auf Journalistinnen und Journalisten. Jörg Reichel von der Gewerkschaft DJU kritisiert, dass bei Corona-Kundgebungen oft keine Konzepte zum Schutz der Berichterstattenden gebe und nimmt die Polizei in die Pflicht.

Text: Mike Herbstreuth / Jörg Reichel im Gespräch mit Christoph Sterz |
Coronavirus - Demonstration gegen Regelungen
Ein Demonstrant wird bei der Berliner Corona-Demo am 04.12.2021 festgesetzt. (picture alliance/dpa)
In mehreren deutschen Städten kam es am Wochenende zu Demonstrationen gegen die Corona-Schutzmaßnahmen. Bei der nicht genehmigten Demonstration in Berlin wurden laut Gewerkschaft Verdi mindestens fünf Journalistinnen und Journalisten von mutmaßlichen Rechtsextremen körperlich angegriffen, einem Reporter des "Tagesspiegels" wurde von einem Demonstrations-Teilnehmer das Smartphone entrissen.

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Solche Vorkomnisse seien bei Querdenken-Demos keine Seltenheit, sagt Jörg Reichel, Journalist und Geschäftsführer der Deutschen Journalistinnen- und Journalisten Union (DJU) Berlin-Brandenburg. "Die Übergriffe auf Journalisten sind seit August 2020 auf einem hohen Niveau", so Reichel, der bei der Kundgebung am Samstag in Berlin vor Ort war.

Reporterinnen und Reporter in mehrere Städten attackiert

Am Wochenende sind laut Reichel außerdem Reporterinnen und Reporter bei Demos in Hamburg, Oldenburg, Müchen und Frankfurt am Main von Demonstrierenden attackiert worden.

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Ein großes Problem mit Übergriffen auf Journalistinnen und Journalisten gebe es auch in Sachsen, so Reichel. Neben der besonders hohen Gewaltbereitschaft der "Querdenken"-Szene bringe das Verhalten der Polizei Journalistinnen und Journalisten in Gefahr.
"In Berlin, teilweise auch in München, gelingt es mit Schutzkonzepten die Übergriffe in den Griff zu bekommen, besonders bei stationären Kundgebungen. In Sachsen ist es aber so: Wenn in kleineren Ortschaften Demonstrationen stattfinden und Kolleginnen und Kollegen vor Ort darüber berichten, ist keinerlei Schutz vor Ort - und die Berichterstattung massiven Risiken ausgesetzt."

Fehlende Schutzkonzepte gefährden Berichterstattung

Reichel wünscht sich deshalb flächendeckend funktionierende Schutzkonzepte von Polizei und Innenministerien und dass das "permanente Unterschätzen der Corona-Demonstrationen" ein Ende habe.
"Wir werden das heute Abend wieder in Sachsen sehen, dass viele Demonstrationen unbegleitet durch die Städte laufen, und dass es Journalistinnen und Journalisten fast unmöglich ist, am Rande zu recherchieren und Berichterstattung zu machen."