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Wo Noah strandete und seine Urenkel siedelten

"Am siebzehnten Tag des siebenten Monats ließ sich die Arche nieder auf dem Gebirge Ararat." So endet sie, die biblische Geschichte von Noah und der Sintflut. Eine armenische Legende aber ergänzt sie: Noah habe vom Ararat herab ein Stück von den Wasserfluten freies Land gesehen und "Jerewat!" gerufen, "Land!", und just dort befände sich heute Jerewan, die Hauptstadt Armeniens. Und eine aus dem fünften Jahrhundert überlieferte Sage führt die Armenier auf einen Urenkel Noahs zurück, auf den Recken Haik und dessen Sohn Armen, die sich am Fuße des Ararat niedergelassen hätten...

Dietrich Möller und Stephanie Rapp | 13.11.2004
    Es bedarf keiner Mythen, Armenien und seiner Menschen gerecht zu werden. Die armenische Hochebene war eine der Geburtsstätten unserer Zivilisation, unzählige Funde aus zwei Jahrtausenden vor unserer Zeitrechnung künden davon. Und allemal sind es seit dem vierten Jahrhundert entstandene Kunstdenkmäler, die von der Phantasie und den handwerklichen Fähigkeiten der Armenier zeugen. Indessen, es ist ein geschundenes Volk. Meder und Perser suchten es heim, Römer und Parther, Byzantiner, Araber und Mongolen; schließlich teilten sich Osmanen und Safawiden das Land, bis sich die Russen den persischen Teil nahmen. Unterdrückung und Pogrome bis hin zu dem millionenfachen Genozid durch die Türken im Jahre 1915 sind Konstanten der Geschichte dieses Volks, fast immer gegen sein Christentum gerichtet, an dem es so hartnäckig festhielt, seit es Staatsreligion wurde, anno 301 - die älteste christliche Kirche.
    Eine Lange Nacht aus und über Armenien lässt nicht nur zurückschauen. Der Blick ist auch auf das Land und seine Menschen gerichtet, wie sie sich heute darstellen: Klein und scheinbar unbedeutend, jedoch stolz und endlich frei und selbstständig. Und gleichsam eine Brücke zwischen Abendland und Orient, die es nur noch zu entdecken gilt, beiderseits.

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    Armenien entdecken
    von Jasmine Dum-Tragut
    3000 Jahre Kultur zwischen West und Ost.
    Trescher-Reihe Reisen
    2. aktualis. Aufl. 2004 Trescher Verlag
    Annäherung an Armenien
    Tessa Hofmann
    Geschichte und Gegenwart.
    Beck'sche Reihe Bd.1223 Mit 15 Fotos.
    1997 Beck Verlag
    Vertreibung und Vernichtung, aber auch Selbstbehauptung und Freiheitskampf durchziehen die dreitausendjährige Geschichte der Armenier. Dieses Buch gibt Auskunft über das hierzulande kaum bekannte Schicksal des ältesten christlichen Staatsvolkes, beschreibt seine faszinierende Kultur sowie die aktuellen Gegenwartsprobleme in seiner postsowjetischen Heimat zwischen Ararat und Kaukasus.

    Armenien
    Tessa Hofmann, Andreas Wolfensberger
    Stein um Stein.
    2001 Edition Temmen
    Nachdruck geplant für 2005
    Die Armenier nennen ihr Land "Hajastan". Das reimt sich auf "Karastan" und bedeutet: Armenien - das Steinland. Armeniens "Steinreichtum" ist ein Fluch für den Bauern und der Segen seiner Bauleute. Die großartige Landschaft, die wechselvolle Geschichte und das armenische Volk - in eindrucksvollen Bildern.

    Die vierzig Tage des Musa Dagh
    Franz Werfel
    Roman. Gesammelte Werke in Einzelbänden.
    Fischer Taschenbücher Bd.9458
    Fischer (TB.), Frankfurt

    Im Sommer 1915 wurde der Berg Moses, der Musa Dagh, für eine zum Widerstand gegen die Türken entschlossene Gruppe von 5000 Armeniern zur natürlichen Abwehrfestung. Franz Werfel hat mit seinem Roman versucht, diesen heroischen Kampf der Verfolgten ins dauernde Bewusstsein der Europäer zu bringen.
    Die Reise nach Armenien
    Ossip Mandelstam
    Gebunden
    Übertr. u. Nachw. v. Ralph Dutli.
    Bibliothek Suhrkamp Bd.801 5. Aufl. 137 S. 18,5 cm
    1997 Suhrkamp
    Armenien, Armenien
    Ossip Mandelstam
    Prosa, Notizbuch, Gedichte 1930-1933.
    Gedichte russ.- dtsch.. Übertr. u. hrsg. v. Ralph Dutli
    Fischer Taschenbücher Bd.14998
    2005 Fischer (TB.), Frankfurt
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    Edgar Hilsenrath
    Roman
    Serie Piper Bd.1505
    Piper Verlag
    In diesem Roman erzählt Edgar Hilsenrath die Geschichte des armenischen Volkes und seiner Ausrottung durch die Türken. Es ist ein Buch vom Kreuzgang eines Volkes, aber zugleich ein Buch der Auferstehung, der Liebe, des Glaubens und der Wunder, grausam und schön zugleich wie ein orientalisches Märchen.