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Wohnen heißt bleiben

In Hamburg sollen 6.000 neue Wohnungen entstehen. Kritiker befürchten aber, dass die Wohnqualität verschwindet. Stadtplaner und Bürger diskutieren deshalb intensiv darüber, wie das Wohnen der Zukunft aussehen soll.

Von Claudia Plaß | 09.12.2012
    Welche Gebäude sind typisch für Hamburg, welche sind erhaltenswert und welche nicht – kurzum: Ist ein Haus schön oder soll es abgerissen werden? Unter diesem Motto haben Tausende Bürger in einer Onlineumfrage der Stadtentwicklungsbehörde ihre Stimme abgegeben. Die Behörde präsentiert die Ergebnisse an einem Septemberabend in der Freien Akademie der Künste. Eine Plakatwand zeigt die Tops und Flops. Die Besucher studieren die Listen.

    "- "Was mir sehr gut gefällt, ist das Planetarium. Und dann eben viele Backsteinbauten."
    - "Das, was ich abgestimmt habe, ist hier hauptsächlich bei den Flops dabei. Tanzende Türme, diesen IBA-Dock – weil sie für mich eine unheimliche Kälte ausstrahlen. Ich mag diese Kühle dieser modernen Architektur nicht mehr sehen.""

    Die "Tanzenden Türme", zwei schiefe Hochhäuser im Stadtteil Sankt Pauli, stehen weit oben auf der Liste der Flops. Die typischen roten Backsteinbauten und Gründerzeithäuser in der Hansestadt kommen dagegen gut an.

    Mit der Umfrage will die Stadtentwicklungsbehörde in Hamburg die Bürger in einen Dialog über die Gestaltung der Stadt einbinden. "Stadtwerkstatt" heißt das Experiment. Im Vortragssaal der Freien Akademie der Künste diskutieren Architekten, Denkmalpfleger und Stadtplaner über die Frage, wie in Hamburg gebaut werden muss. Oberbaudirektor Jörn Walter spricht von einer großen Herausforderung:

    "Wie können wir unsere charakteristische alte Stadt in eine Zukunft führen unter vielen Ansprüchen, sozialen, inhaltlich nachhaltigen, aber auch stadtgestalterischen. Und dies zu ergänzen mit zusätzlichen Facetten, also da brauchen wir neue Wohnungen, unter Nutzung unserer fantastischen Wasserlagen, wir brauchen auch neue Kultureinrichtungen in der Stadt, ob es die Elbphilharmonie, das Gängeviertel oder vieles andere mehr ist, das sind Themen, die müssen wir angehen."

    Stadtentwicklungssenatorin Jutta Blankau verspricht, der Senat wolle die Stadt zusammen mit den Bürgern entwickeln.

    "Von jedem Bauwerk sind die Bürger betroffen. Und ich habe eigentlich auch das Interesse daran, dass man, bevor man solche Bauvorhaben auf den Weg bringt, schon mal anfängt zu diskutieren und guckt, wie die Bürger darauf reagieren."

    Die Bürger wollen vor allem, dass ihre Anregungen in die Planungen einbezogen werden. Dazu gehört, historische Bausubstanz zu erhalten. Viel Kritik am derzeitigen Stadtbild wird deutlich: Die Stadt baue zu viele Grünflächen zu, einfallslose Klötze mit Glasfassaden zerstörten das Stadtbild.

    Harte Kritik äußert der ehemalige Oberbaudirektor Egbert Kossak an der Stadtplanung seines Nachfolgers Jörn Walter. Wenn er von der Elbe und der Außenalster auf Hamburg schaue, sagt Kossak, sehe er mehrere Beispiele von Zerstörungen des Stadtbildes:


    "Die drei Hochhäuser über der historischen Stadtkrone sind einfach eine Obersauerei, das ist die Ära von Beust, da wurden sozusagen die Stiere losgelassen. Das ist mit Sicherheit diese albernen Tanzenden Türme – völlig daneben. Und das ist dieses superunförmige Monstrum von Elbphilharmonie."

    Der jetzige Oberbaudirektor Walter bezeichnet die Elbphilharmonie als Schlüsselbauwerk. Sein Vorgänger Kossak ärgert sich darüber, wenn die Elbphilharmonie zum neuen Wahrzeichen Hamburgs erklärt werde.

    "Wir haben den Michel. Und das Etikett Hamburgs ist die nach Möglichkeit wieder frei zu stellende Turmsilhouette der fünf Großkirchen mit dem Rathaus."

    Die Turmsilhouette, seit 600 Jahren ist das die Identität Hamburgs. Und die ist nun verwüstet worden in den letzten zehn Jahren.

    Mit Blick auf die Innenstadt beklagt Kossak, die Stadt sei den Bürgern weggenommen worden. Wem gehört die Stadt? Eine Frage, die derzeit viele Menschen in der Hansestadt bewegt. Die Antwort, die Kossak gibt, ist ernüchternd:

    "Den Eventmanagern, den Selbstdarstellern aus der Kulturszene und natürlich den Fischbrötchenverkäufern. Und was da alles dran hängt. Denn diese ganzen Events, die am Rathausmarkt stattfinden, sind eine Entwürdigung der Stadt. Keine europäische Metropole würde auch nur daran denken, den zentralen Platz, in dem sich die Würde der Stadt widerspiegelt, zum Rummelplatz fürs Umland zu machen."

    Für kontroverse Diskussionen sorgt auch die Gestaltung der Hafencity. Klötzchen-Architektur, sagen die einen, bis auf den letzten Quadratmeter alles mit Häusern zugeballert, sagt Egbert Kossak. Der jetzige Oberbaudirektor Jörn Walter entgegnet:

    "Ich teile diese Auffassung nicht. Und je öfter ich mit Leuten da lang gehe und auch desto länger die Hafencity existiert, desto weniger höre ich das. Es gibt diese Meinung, ich respektiere das auch, bei Neubauvorhaben ist nie einer gleichen Meinung. Ich glaube, die Hafencity wird in übergeordneten Epochen, und damit meine ich Stil, Charakteristik, eine lebendige Innenstadterweiterung. Und eine, die am Ende auch das Bild der Stadt von Süden neu und ich hoffe auch schön formuliert."

    Gründerzeitviertel oder kantige Neubau-Blöcke? Über Geschmack lässt sich auch in der Architektur streiten. Geht es nach dem Bezirk Mitte, dann soll beispielsweise die jetzige Skyline der Innenstadt festgeschrieben werden – und kein Haus und kein Aufbau darüber hinaus ragen. Und: Bei Neubauten soll auch historisierende Architektur umgesetzt werden, also neu auf alt getrimmt. Beispiele dafür gibt es in Berlin: Dort wurde das berühmte Hotel Adlon am Brandenburger Tor nach historischem Vorbild wieder aufgebaut.

    Claas Gefroi ist Sprecher der Architektenkammer Hamburg. Unbestritten sei, sagt er, dass Altbauten eine enorme Anziehungskraft ausübten – nicht nur bei repräsentativen Bauten in der Innenstadt. In den Metropolen wie Hamburg und Berlin tobt ein Kampf um attraktive Wohnungen. Am begehrtesten sind Altbauwohnungen mit hohen Räumen, Stuck an den Decken und großzügig geschnittenen Zimmern. Die Wohnungen bieten laut Gefroi viele Vorteile.

    "Das große Plus ist diese Flexibilität dieser Wohnungen. Wir haben dort meist mehrere ähnlich große oder gleich große Räume, die nutzungsneutral sind. Man kann aus einem Wohnraum einen Schlafraum machen. Versuchen sie das mal im heutigen Wohnungsbau."

    Wohnungsbau für die Kleinfamilie – mit großem Wohnzimmer, Schlafzimmer und kleinem Kinderzimmer – ist nach Ansicht Gefrois ein Architekturfehler. Ein weiterer: der Bau von reinen Wohnvierteln ohne Infrastruktur. Hier hätte sich die Moderne einiges von den Gründerzeit-Architekten abgucken können:

    "Die Attraktivität ist die Vielfalt innerhalb der Einheit. Wir haben ganz oft Nutzung in den Erdgeschossen, dort können sich Läden, Cafés ansiedeln. Das ist etwas, was lange falsch gemacht wurde im Städtebau der Moderne. Dann: Wie gehe ich mit den Innenhöfen um? In der Gründerzeit waren das auch immer Gebiete, wo Werkstätten, Garagen, alles Mögliche entstand."

    Historisierendes Bauen, so wie es einige Architekten machen, sei aber nicht die Kernfrage moderner Stadtentwicklung. Vielmehr gehe es darum, Wohnungen zu schaffen, die sich modernen Lebensverhältnissen anpassen, mit Zimmern, die flexibel genutzt werden können. Hamburg will 6.000 neue Wohnungen pro Jahr bauen. Nacht Ansicht Gefrois ist es wichtig, die Bürger an Bauvorhaben zu beteiligen. Und zwar nicht erst, wenn sich Bauherr und Investor mit den Architekten einig sind, sondern schon viel früher im Planungsprozess.

    "Wir stehen hier im Innenhof des ehemaligen Güterbahnhofs. Die Ursprünge liegen im Jahr 1888, da ist der Flügel auf der Seite entstanden."

    Im Hamburger Stadtteil Altona führt Jan Seeringer von der Stadtentwicklungsbehörde eine Besuchergruppe durch die Hallen des ehemaligen Güterbahnhofs – nicht weit entfernt vom Bahnhof Altona. Den will die Bahn voraussichtlich etwas weiter nach Norden verlegen. Dann entsteht ein 75 Hektar großes Areal mitten im Herzen Altonas. Geplant ist dort ein neuer Stadtteil, die "Neue Mitte Altona". Insgesamt 3.500 Wohnungen sollen entstehen, in zwei Bauabschnitten. Die Stadt strebt einen Drittel-Mix an: ein Drittel Eigentumswohnungen und zwei Drittel Mietwohnungen, davon die Hälfte Sozialwohnungen. Die Güterhallen, erklärt Jan Seeringer, sollen zum großen Teil erhalten bleiben und später vielleicht Cafés, kleine Läden und Restaurants beherbergen. Die Besucher sind beeindruckt.

    "Da hängt eine Menge Geschichte dran. Man hat so das Gefühl, hier ist enorm viel passiert. Und man fragt sich, was hier wohl alles passiert ist. Ich finde es einfach interessant, zu sehen, wie Hamburg seine Zukunft gestaltet. Was mich darüber hinaus interessiert, dass man in der öffentlichen Diskussion immer wieder hört, dass die Bahn keine Entscheidung trifft, sodass man eigentlich sagen muss, das ganze Projekt ist mit einem Fragezeichen versehen"

    Später führt Jan Seeringer über das Brachgelände. Noch durchschneidet eine ins Alter gekommene ICE-Trasse auf Stelzen das Gelände. Sie markiert das Ende des ersten geplanten Bauabschnittes. Ein Zug rumpelt heran, und schnell wird klar, warum das gesamte Gelände nur bebaut werden kann, wenn die Bahn den Bahnhof verlegt und damit die ICE-Trasse verschwindet.

    "Wir sind gerade Zeuge davon geworden, wie es ist, wenn Züge über die Brücke fahren, die noch diese beschränkte Betriebsgenehmigung hat. Bis an diese Brücke heran kann man im ersten Bauabschnitt bauen. Und dahinter kann man erst bauen, wenn der Bahnhof verlegt ist, weil man, wie man sieht und hört, ja hier immer noch Züge fahren."

    Die Behörde hat zahlreiche Workshops und Informationsabende veranstaltet, in denen Bürger ihre Ideen, Wünsche und Kritik einbringen konnten. Dabei standen weniger historische Fassaden, sondern vor allem Fragen nach bezahlbarem Wohnraum, ausreichend Grünanlagen und Platz für Kleingewerbe im Mittelpunkt.

    Vielerorts engagieren sich Menschen. Sie wollen mitgestalten und ihr Recht auf Stadt einfordern. "Recht auf Stadt" – unter dieser Überschrift sind in Hamburg mittlerweile mehr als 50 Initiativen vernetzt.

    Kerstin Davies führt über das Gartendeck im Stadtteil Sankt Pauli. Auf 1.000 Quadratmetern stehen Plastikkübel mit Herbstgemüse wie Möhren - mitten in der Stadt. Jeder, der am gemeinschaftlichen Gärtnern interessiert ist, darf sich hier austoben.

    "Wir bauen in Kisten an, weil es keine Erde gibt und weil der Garten ein sogenannter mobiler Garten ist, den man theoretisch wegtragen könnte. Wir sind in Sankt Pauli, hier wird an allen Ecken und Ende gebaut. Der Tourismus wird bedient. In immer größerem Ausmaß wird abgerissen, es gibt leer stehende Büroräume ohne Ende. Es gibt halt immer weniger Orte, wo Leute selber was machen können."

    Die Initiative Gartendeck hat ein Stück Stadtteilkultur geschaffen. Aber nicht nur das. Stadt gestalten heißt für sie auch: Freiräume erhalten. Damit nicht jeder Quadratmeter von Investoren mit neuen Betonklötzen zugebaut wird. Ähnliche Initiativen gibt es auch in Berlin: Dort hat es der sogenannte Prinzessinnengarten zu einiger Berühmtheit gebracht. Urban Gardening auf Brachflächen ist in Mode gekommen.

    Am großen Tisch neben den Pflanzkübeln haben sich Vertreter mehrerer Recht-auf-Stadt-Initiativen eingefunden. Schnell wird klar: Die Stadtplanung der Politik geht an den Interessen vieler Bürger vorbei. Beispiel Wohnungsbau: 6.000 Wohnungen pro Jahr in Hamburg? Wie soll das gehen, fragen sie sich:

    "- "Es ist voll. Die bauen den Leuten so die Lebensqualität zu, indem sie die Parks zubauen."
    - "Es wird gebaut. Aber es ist alles hochpreisiges Zeug, was da entsteht. Deswegen, es reicht nicht, dass der Senat sich hier auf die Schulter klopft und sagt, wir produzieren hier Wohnungen, schön und gut. Aber nicht für diejenigen, die es brauchen.""

    In einigen Stadtteilen habe bereits ein Verdrängungsprozess eingesetzt, die sogenannte Gentrifizierung, ergänzt Johannes Kohl. Neue teure Wohnungen entstehen, Mieten werden erhöht, Bewohner müssen in andere Stadtteile ziehen.

    "Bei uns in Altona steigen die Mieten um 8,5 Prozent. Es gibt Freunde, die mussten schon ausziehen. Es ist tagtäglich zu sehen. Es geht nicht nur ums Wohnen, sondern auch um Kleingewerbetreibende, die können die Miete nicht mehr halten."

    Enttäuscht von der Stadt sind auch Bewohner im Stadtteil Langenhorn, sagt Michael Kokow. Dort soll eine sanierungsbedürftige Siedlung in den kommenden 15 Jahren schrittweise abgerissen und neu aufgebaut werden. Eine Bürgerinitiative organisierte erfolgreich einen Bürgerentscheid dagegen. Die Landesregierung zog daraufhin die Sache an sich, das Bebauungsplanverfahren läuft.

    "In unserem Fall geht es darum, dass 546 bezahlbare Wohnungen da sind, die abgerissen werden sollen und die ersetzt werden sollen durch Wohnungen, deren Mietzins erheblich über dem liegt, was jetzt bezahlt wird. Es ist ein Gartenensemble dort, die Gärten werden verschwinden, die werden zerstört, weil man höher und größer bauen will. Wenn sich der Bezirk in einem Bürgerentscheid dagegen entscheidet, sollte nicht der Senat hingehen und sagen, wir bauen trotzdem. Weil offensichtlich Zusagen vorliegen an den Investor."

    Die Stadt hat versprochen, bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. Dennoch bleibt das Misstrauen.

    "Im Moment scheint sie den Regierenden oder den Herrschenden zu gehören."

    Und den Investoren, so die einhellige Meinung. Die Angst vor Verdrängungsprozessen geht in vielen deutschen Großstädten um – Mieten explodieren, die Spekulation boomt. Und wenn stadteigene Grundstücke zum Höchstpreisgebot verkauft werden, dann interessiert zumeist nicht, was der Investor in die Baulücke stellt. Den Menschen werden Bürogebäude und Luxuswohnungen vor die Nase gestellt. Stadtteile entstehen, in denen Cafés Latte Macchiato für 3,50 Euro verkaufen – früher war dort der Pott Kaffee für 1,20 Euro zu haben.

    In Hamburg warnt Ex- Oberbaudirektor Egbert Kossak davor, dass sich arme und reiche Stadtteile weiter auseinander entwickeln. Das Leitbild der wachsenden Metropole betrachtet er mit Skepsis. Ein hohler Slogan, solange nicht klar sei, wo und wie genau Wachstum stattfindet.

    "Ich finde es richtig, dass man den Wohnungsbau wieder ankurbelt. Aber zehn Jahre lang 6.000 Wohnungen bauen, das bedeutet, dass sie große Teile unserer heutigen Feldmarken, Kleingärten, dass sie diese Grünflächen platt machen müssen. Und deswegen bin ich da sehr gespalten. Wir haben ja ein Riesenproblem mit der sozialen Spaltung der Stadt. Und ich glaube, wenn man wachsen will, dass man dann die soziale Komponente und Förderung der vernachlässigten Stadtteile dazu nehmen sollte."

    Zu den vernachlässigten Stadtteilen gehört Wilhelmsburg. Hier leben 50.000 Menschen, die Hälfte von ihnen hat Wurzeln im Ausland. Die Internationale Bauausstellung IBA, versucht, in Wilhelmsburg einen sanften sozialen Wandel einzuleiten. Eines der zahlreichen Projekte ist das Weltquartier – Modellprojekt für interkulturelles Wohnen. Für 1.500 Menschen wurden Wohnungen saniert. Die Warmmiete, sagt IBA-Geschäftsführer Ulli Hellweg, habe sich insgesamt nur um 13 Cent pro Quadratmeter erhöht. Was vorher ein lebendiger Stadtteil war, soll auch einer bleiben – mit mehr Wohnqualität für die Bewohner.

    "Deswegen war es uns so wichtig, zu zeigen, dass wohnen bleiben heißt. Das ist unser Motto bezogen auf den Altbaubestand. Wohnen heißt bleiben. Wir wollen aber auch durchaus Wohnungen schaffen für Menschen, die Wilhelmsburg verlassen haben. Wir wollen auch, dass die bildungsbewussten Menschen zurückkommen, egal ob Deutsche oder gerade Migranten, die weg gezogen sind. Und das merken wir, dass das auch funktioniert."

    Wem gehört die Stadt? - Das Interesse an Architektur und Stadtplanung ist in der Bevölkerung in den vergangenen Jahren stark gestiegen. Die Meinungen über Beteiligungsmöglichkeiten aber gehen auseinander. Hamburgs Ex-Oberbaudirektor Egbert Kossak:

    "Also, wir haben ja dieses alte Ideal, die Stadt gehört den Bürgern. In Hamburg war das ja nur die erbeingesessene Bürgerschaft, nur, wer in der Bürgerschaft war, durfte überhaupt Grund haben in Hamburg, aber sie gehörte den Bürgern. Das ist total aufgelöst durch unser Finanzsystem. Und sie können es nur regeln, wenn die Stadt bestimmte Flächen wieder selber aufkauft. Oder enteignet. Aber das traut sich keiner."