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Woraus besteht die Welt?

Vor 400 Jahren lieferte Tycho Brahe mit seinen präzisen Beobachtungen von der Ostseeinsel Ven den Beweis, daß die Erde um die Sonne kreist - und nicht umgekehrt. Unsere Erde hatte ihre Sonderstellung verloren, war nur noch Planet unter Planeten.

Dirk Lorenzen | 21.10.2001
    Heute stehen die Astronomen wieder vor einer Zeitenwende: Denn mit den neuen Teleskopen sehen die Forscher, daß sie im Weltall fast nichts sehen: Leuchtende Sterne und Nebel machen nur etwa fünf Prozent des Universums aus - die unseren Alltag dominierende Materie ist in Wahrheit der Exot im All. Etwa ein Viertel ist geheimnisvolle dunkle Materie, die sich nur durch ihre Anziehung auf andere, sichtbare Objekte verrät. Völlig rätselhaft sind die gut 70 Prozent Dunkle Energie - eine unsichtbare Art der Materie, die nicht anzieht, sondern abstößt: Sie treibt die Galaxien im Weltall immer schneller auseinander.

    Für diesen neu entdeckten Bestandteil des Weltalls gibt es bis jetzt keinerlei physikalische Erklärung. Manche Astronomen stöhnen schon über das "absurde" Universum - brauchen die Forscher mal wieder einen kosmischen Geistesblitz wie zu Brahes Zeiten?