„Für mich als jemand, der nicht ursprünglich aus Karlsruhe kommt, war es wirklich unglaublich erstaunlich, welche positiven Emotionen in Karlsruhe mit den World Games 1989 hier verbunden sind“, sagt der Karslruher Oberbürgermeisteister Frank Mentrup (SPD, gebürtig aus Mannheim) im Dlf.
Die World Games sind wie Olympische Spiele für Sportarten, die nicht olympisch sind, etwa faustball, Kanu-Polo oder Beach-Handball. Die Spiele 2029, für die Karlsruhe Anfang Mai den Zuschlag bekam, wolle die Stadt in vielerlei Hinsicht nutzen: Schon bei Sportereignisse im Vorfeld der World Games, durch die Einbeziehung heimischer Sportvereine und der Region mit Nordelsass und Südpfalz um Identifikation zu schaffen.
Für die Ausrichtung werden aber noch Mittel von Bund und Land gebraucht. Die Gespräch laufen, sagt Mentrup. Bis Ende des Jahres habe er Zeit, um den Vertrag mit den Veranstaltern zu unterzeichnen. E gebe aber positive Signale vom Land Baden-Württemberg und dem Bundes-Innenministerium. Im Herbst rechnet Mentrup mit Zusagen.
"Brauchen etwas länger" für Durchführungsvertrag
Viele konkrete Absprachen werden dann erst im sogenannten Durchführungsvertrag festgelegt. Mentrup erklärt: „Normalerweise sollte der in einem kürzeren Zeitabschnitt, nach der nach der Zuteilung fertig sein. Und wir brauchen da aber etwas länger, weil es in Deutschland doch etwas beschwerlicher ist von Landes- und Bundesebene verbindliche finanzielle Zusagen zu bekommen für etwas, was ja eigentlich erst in den kommenden Haushaltsaufstellungen dann abgebildet wird."
Das macht die Bewerbung nicht leichter, Mentrup sieht die Vorgänge aber als sinnvoll und demokratisch notwendig. Die Stadt Karlsruhe selbst will 10 Millionen Euro investieren. Ab 2026 sollen dafür nach Mentrups Plan vier Jahre lang jeweils 2,5 Millionen im Haushalt bereitgestellt werden.
World Games flexibler als Olympische Spiele
Mentrup zeigt sich zuversichtlich, dass die Finanzierung funktioniert. Notfalls müsse man die Delegationen verringern, auch wenn er das nicht möchte. World Games seien aber in der Aufstellung flexibler als Olympische Spiele. Deswegen gebe es auch die Möglichkeit, regional beliebte, nichtolympische Sportarten ins Programm zu nehmen.
Insgesamt seien ihm die World Games lieber als Olympia, sagt Mentrup. Zum einen, weil Olympia aufgrund der Größe für Karlsruhe einfach nicht zu stemmen sei. Andererseits hebt er aber auch hervor, dass die World Games breitensportlicher seien und damit weniger bekannten Amateur-Sportlerinnen und -Sportlern eine gebührende Bühne böten.