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Wortspiel - Das Musik-Gespräch
Schuberts "Arpeggione"-Sonate einmal anders

Sie ist eine der bekanntesten Kompositionen von Franz Schubert, die "Sonate für Arpeggione und Klavier" - obwohl das dreisätzige Stück so gut wie nie auf dem Originalinstrument gespielt wird: Denn das Arpeggione, ein ungewöhnlicher Zwitter aus Violoncello und Gitarre, ist schon längst wieder aus der Mode gekommen.

Am Mikrofon: Christoph Schmitz |
    Die Harfenistin Anneleen Lenaerts sitzt auf dem Reisekasten ihrer Harfe
    Mit dabei beim Musik-Gespräch: die Harfenistin Anneleen Lenaerts (Foto: Nancy Horowitz)
    1823, ein Jahr bevor Schubert die Sonate komponierte, war das Instrument vom Wiener Geigenbauer Johann Georg Stauffer erfunden worden, starb aber bald wieder aus und heute übernimmt den Part des Arpeggione meist ein Cello oder eine Bratsche. Eine Klarinette eigentlich nie, und dass dann noch das Klavier durch eine Harfe ersetzt wird, ist dann schon extravagant. Doch die Soloharfenistin der Wiener Philharmoniker, Anneleen Lenaerts, und ihr ebenfalls junger Musikpartner, der Klarinettist und Dirigent Dionysis Grammenos, haben es im Deutschlandfunk Kammermusiksaal gewagt und ihren Schubert zusammen mit weiteren Bearbeitungen von Kompositionen Robert und Clara Schumanns für eine CD aufgenommen, die im vergangenen Oktober erschienen ist. Während der Produktion haben sie im Gespräch mit Christoph Schmitz Schuberts teils melancholische, teils lyrische und mitunter trotzig aufbegehrende Arpeggione-Sonate unter die Lupe genommen - mit Worten und zahlreichen Klangbeispielen. In der zweiten Hälfte der Sendung spielen sie die vollständige Komposition.