
Man wisse derzeit nicht, wohin die Reise gehe, sagte Ossa im Deutschlandfunk. Der zu erwartende Einbruch beim internationalen Handel sei erheblich, auch wenn es große regionale Unterschiede gebe. Der Handel zwischen den USA und China werde vermutlich um gut 80 Prozent zurückgehen. Wichtig sei, dass der Zollkonflikt sich nicht ausdehne, betonte Ossa. Vor diesem Hintergrund riet er der EU zu einer - Zitat - "kooperativen Lösung" mit den USA und dazu, zusätzlich andere Absatzmärkte zu finden - beispielsweise für deutsche Autos, die bisher in die Vereinigten Staaten geliefert würden.
WTO-Chefin "zutiefst besorgt"
Laut einer Analyse der WTO von gestern wird der globale Warenhandel nicht mehr zulegen wie zunächst erwartet, sondern um 0,2 Prozent zurückgehen. Die größten negativen Folgen dürfte die vom amerikanischen Präsidenten Trump verfolgte Zollpolitik demnach auf die USA selbst haben - und auf Kanada.
Die Organisation rechnet beim Bruttoinlandsprodukt für Nordamerika nicht mehr wie bisher mit zwei Prozent Wachstum, sondern nur noch mit 0,4 Prozent. Die Exporte aus der Region dürften demnach um fast 13 Prozent in diesem Jahr zurückgehen, die Importe um zehn Prozent. Vor den Zollankündigungen hatte die WTO in beiden Bereichen ein Plus erwartet. WTO-Chefin Okonjo-Iweala zeigte sich angesichts der Unsicherheiten in der Handelspolitik "zutiefst besorgt".
Diese Nachricht wurde am 17.04.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.