"Das ist etwa 45 Mal 55 in der Tiefe und Breite und etwa 30 Zentimeter hoch, innen etwa die Größe von zwei Schuhkartons."
Das sind die Traummaße für Markus Braun, Projektleiter für Forschung unter Weltraumbedingungen am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt in Bonn. Sie gehören zu seinem derzeit wichtigsten Projekt:
"SIMBOX ist zunächst einfach mal nur ein Metallkasten und dort hineingeschoben wird wie so ein Ofenblech eine sogenannte Experimentplattform."
Deutsche und chinesische Forscher wollen mit SIMBOX untersuchen,
wie sich biologische Proben im Weltraum unter Schwerelosigkeit verhalten. Eine Seite des kompakten, olivgrünen Metallkastens lässt sich entfernen.In diese Öffnung wird die Experiment-Plattform eingeschoben.
Auf der Plattform befindet sich eine Zentrifuge, in Form und Durchmesser erinnert sie an ein Lenkrad im Auto. Der kreisrunde Apparat besitzt mehr als ein Dutzend Halterungen, in die von oben kleine Container eingesteckt werden.
"Diese Zigarettenschachtel großen Container, die beherbergen die Probe selbst, die beherbergen aber auch eine Pumpe und einen Flüssigkeitsvorrat."
Die Proben, von denen Markus Braun spricht, das sind zum Beispiel lebende Fruchtfliegen, Würmer oder Pflanzen. Auch menschliche Zellen wird das SIMBOX-Projekt untersuchen.
"Zum Beispiel eben unsere Immunzellen. Viele Astronauten kommen zurück von der ISS beispielsweise und leiden unter Husten, Schnupfen, sind anfällig gegen verschiedene Krankheiten. Alles das deutet darauf hin, dass das Immunsystem durch die Schwerelosigkeit geschwächt ist."
Ende April fand in Peking die Generalprobe für die SIMBOX statt. Die Forscher reisten eigens aus Deutschland an und simulierten am Boden den Ablauf der Mission.
"Die Proben werden also sukzessive eingebaut in diese Experimentplattform und dann wird das Experiment auch 20 Tage lang gefahren. Das heißt, es wird verschlossen, die Zentrifuge läuft 20 Tage, am Ende wird alles ausgebaut und die Proben analysiert."
Um später den Einfluss der Schwerelosigkeit im Weltraum zu überprüfen,
gibt es jedes Experiment in der SIMBOX doppelt. Eines der beiden Proben-Exemplare sitzt in der Zentrifuge. Wenn sie sich dreht, wirkt auf die Probe eine Fliehkraft. Die simuliert die Anziehungskraft der Erde. Das zweite Proben-Exemplar befindet sich außerhalb der Zentrifuge in Schwerelosigkeit. Alle anderen Bedingungen sind für die beiden Proben gleich.
"Das heißt, wir sehen genau den Effekt der Schwerelosigkeit am Ende des Fluges."
Das Ergebnis der Generalprobe in Peking: Die SIMBOX funktioniert
und ist bereit für ihre Weltraum-Mission.
Am 30. Oktober soll sie an Bord der chinesischen Shenzhou-8-Kapsel in den Weltraum starten. Dort wird Shenzhou – chinesisch für "göttliches Schiff" – an den "himmlischen Palast" Tiangong andocken. Tiangong wird wenige Wochen zuvor ins All gebracht und dient dann als Weltraumlabor. Das Modul – 18 Meter lang und 60 Tonnen schwer – ist der Vorläufer für eine künftige chinesische Raumstation. Es soll bis 2020 fertiggestellt werden und dann drei Taikonauten – so werden chinesische Astronauten genannt – Platz bieten.
Der gesamte Ablauf der Mission will minutiös geplant sein. Denn einige der Proben sind so empfindlich, das sie sich nicht einfach verschicken lassen. Die Forscher müssen deshalb selbst nach Jiuquan in der Inneren Mongolei reisen. Hier befindet sich der Startplatz der Chinesen.
"Dort werden die Proben dann entweder neu kultiviert, was zum Beispiel bei den humanen Zellkulturzellen passiert, oder sie werden aufgetaut, was zum Teil auch funktioniert oder sie leben auch teilweise so lange, dass sie einfach nach dem Transport in die Experiment-Container eingebaut werden können."
Sobald die Shenzhou-Kapsel nach ihrer 20-tägigen Mission etwa 300 Kilometer von Peking entfernt gelandet ist, müssen die Proben schnellst möglich wieder in die Hände der Forscher gelangen. Ein Militärhubschrauber bringt die Nutzlast der Raumkapsel, darunter die SIMBOX in die chinesische Hauptstadt. Dort wird Markus Braun mit seinem Team die SIMBOX öffnen und die Proben ausbauen. Hoffentlich unbeschadet:
"Es ist anders einen Kühlschrank beispielsweise zu fliegen, als eine biologische Probe."
Das sind die Traummaße für Markus Braun, Projektleiter für Forschung unter Weltraumbedingungen am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt in Bonn. Sie gehören zu seinem derzeit wichtigsten Projekt:
"SIMBOX ist zunächst einfach mal nur ein Metallkasten und dort hineingeschoben wird wie so ein Ofenblech eine sogenannte Experimentplattform."
Deutsche und chinesische Forscher wollen mit SIMBOX untersuchen,
wie sich biologische Proben im Weltraum unter Schwerelosigkeit verhalten. Eine Seite des kompakten, olivgrünen Metallkastens lässt sich entfernen.In diese Öffnung wird die Experiment-Plattform eingeschoben.
Auf der Plattform befindet sich eine Zentrifuge, in Form und Durchmesser erinnert sie an ein Lenkrad im Auto. Der kreisrunde Apparat besitzt mehr als ein Dutzend Halterungen, in die von oben kleine Container eingesteckt werden.
"Diese Zigarettenschachtel großen Container, die beherbergen die Probe selbst, die beherbergen aber auch eine Pumpe und einen Flüssigkeitsvorrat."
Die Proben, von denen Markus Braun spricht, das sind zum Beispiel lebende Fruchtfliegen, Würmer oder Pflanzen. Auch menschliche Zellen wird das SIMBOX-Projekt untersuchen.
"Zum Beispiel eben unsere Immunzellen. Viele Astronauten kommen zurück von der ISS beispielsweise und leiden unter Husten, Schnupfen, sind anfällig gegen verschiedene Krankheiten. Alles das deutet darauf hin, dass das Immunsystem durch die Schwerelosigkeit geschwächt ist."
Ende April fand in Peking die Generalprobe für die SIMBOX statt. Die Forscher reisten eigens aus Deutschland an und simulierten am Boden den Ablauf der Mission.
"Die Proben werden also sukzessive eingebaut in diese Experimentplattform und dann wird das Experiment auch 20 Tage lang gefahren. Das heißt, es wird verschlossen, die Zentrifuge läuft 20 Tage, am Ende wird alles ausgebaut und die Proben analysiert."
Um später den Einfluss der Schwerelosigkeit im Weltraum zu überprüfen,
gibt es jedes Experiment in der SIMBOX doppelt. Eines der beiden Proben-Exemplare sitzt in der Zentrifuge. Wenn sie sich dreht, wirkt auf die Probe eine Fliehkraft. Die simuliert die Anziehungskraft der Erde. Das zweite Proben-Exemplar befindet sich außerhalb der Zentrifuge in Schwerelosigkeit. Alle anderen Bedingungen sind für die beiden Proben gleich.
"Das heißt, wir sehen genau den Effekt der Schwerelosigkeit am Ende des Fluges."
Das Ergebnis der Generalprobe in Peking: Die SIMBOX funktioniert
und ist bereit für ihre Weltraum-Mission.
Am 30. Oktober soll sie an Bord der chinesischen Shenzhou-8-Kapsel in den Weltraum starten. Dort wird Shenzhou – chinesisch für "göttliches Schiff" – an den "himmlischen Palast" Tiangong andocken. Tiangong wird wenige Wochen zuvor ins All gebracht und dient dann als Weltraumlabor. Das Modul – 18 Meter lang und 60 Tonnen schwer – ist der Vorläufer für eine künftige chinesische Raumstation. Es soll bis 2020 fertiggestellt werden und dann drei Taikonauten – so werden chinesische Astronauten genannt – Platz bieten.
Der gesamte Ablauf der Mission will minutiös geplant sein. Denn einige der Proben sind so empfindlich, das sie sich nicht einfach verschicken lassen. Die Forscher müssen deshalb selbst nach Jiuquan in der Inneren Mongolei reisen. Hier befindet sich der Startplatz der Chinesen.
"Dort werden die Proben dann entweder neu kultiviert, was zum Beispiel bei den humanen Zellkulturzellen passiert, oder sie werden aufgetaut, was zum Teil auch funktioniert oder sie leben auch teilweise so lange, dass sie einfach nach dem Transport in die Experiment-Container eingebaut werden können."
Sobald die Shenzhou-Kapsel nach ihrer 20-tägigen Mission etwa 300 Kilometer von Peking entfernt gelandet ist, müssen die Proben schnellst möglich wieder in die Hände der Forscher gelangen. Ein Militärhubschrauber bringt die Nutzlast der Raumkapsel, darunter die SIMBOX in die chinesische Hauptstadt. Dort wird Markus Braun mit seinem Team die SIMBOX öffnen und die Proben ausbauen. Hoffentlich unbeschadet:
"Es ist anders einen Kühlschrank beispielsweise zu fliegen, als eine biologische Probe."