Schon etwa seit den 90er Jahren vermuten Forscher, dass das Immunsystem von immer mehr Menschen verrückt spielt, weil wir zu sauber leben und zu wenig Kontakt zu Parasiten haben. Seitdem weht der Geist dieser „Hygienehypothese“ immer wieder durch die wissenschaftliche Literatur und hat bereits einige verzweifelte Allergiker zu Selbstversuchen inspiriert: Sie infizierten sich freiwillig mit Hakenwürmern oder anderen Parasiten, um ihr Immunsystem umzupolen, nehmen dafür sogar starke Nebenwirkungen und lange Reisen in Kauf.
Wissenschaftlich belegt ist die Heilkraft des Wurms bisher nicht. Doch das sollen mehrere klinische Studien nun ändern: Seit 2011 schlucken mehrere Hundert Menschen in den USA und Europa freiwillig Wurmeier, um endlich zu klären, ob Parasiten die Abwehr immunkranker Menschen tatsächlich besänftigen können.