Ratgeber stehen hoch im Kurs: Bücher, die versprechen ihren Leserinnen und Lesern zu erklären, wie die Beziehung romantisch bleibt oder wie man beim Online-Dating die Nerven behält, wie man sein Bargeld am sichersten aufbewahrt, oder wie Ernährung auf die Psyche wirkt.
Ratgeberliteratur spricht Probleme an, die viele haben, und sind deshalb sehr gefragt. Das haben auch Magazine und Tageszeitungen als Geschäftsfeld erkannt, und legen solche Artikel fast immer hinter die Bezahlschranke.
Ein Trend im Netz ist zur Zeit die Hilfe zur Morgenroutine: Junge Frauen drehen Videos im sogenannten "real life modus" und zeigen, wie wir am besten in den Tag starten, der dann natürlich erfolgreich zu werden verspricht.
"Alles was getan wird, wird funktionalisiert", sagt Kultur - und Medienwissenschaftlerin Lotta Körber. Sie hat mehr als 70 dieser Morgenroutinen-Videos gesehen, die alle eines gemeinsam haben: "Wenn man nur genug für sich tut, kann man sich optimal selbst entfalten und sein inneres Selbst ausleben."
Diszipliniert mit kleinen Schwächen
Die Machart der Tutorials sei höchst professionell, so Körber. Kamera, Licht und Ausstattung sind perfekt. "Die Youtube-Ästhetik hat sich verändert, trotzdem ist der Effekt der Authentizität immer noch wichtig. Um es nahbarer zu gestalten, wird die eigene Schwäche herausgestellt."
Die Morgenroutinen-Tutorials seien "eine Fortsetzung bei Youtube, die unter dem Label Selbstoptimierung laufen".