Im Mai präsentiert das Berliner Theatertreffen zehn "bemerkenswerte" Inszenierungen, die eine Jury im deutschsprachigen Raum ausgewählt hat. Auffallend viele jüngere Regisseurinnen und Regisseure und ebenso viele Uraufführungen sind in diesem Jahr dabei. Das Theatertreffen will aber auch ein Diskursraum für gesellschaftliche Debatten sein. Nach dem Auftakt mit Elfriede Jelineks Stück "Die Schutzbefohlenen" gab es unter anderem einen Thementag zur Flüchtlingsproblematik und Einwanderungsgesetzgebung.
Auch die Theaterpolitik spielt eine Rolle in Berlin, wie etwa die Personalie Chris Dercon. Mit ihm wurde zum ersten Mal ein Mann ohne Theater-Vergangenheit zum designierten Intendanten der Berliner Volksbühne ernannt. Deren gegenwärtiger Intendant Frank Castorf ist mit seiner Version von Bertolt Brechts Drama "Baal" fürs Münchner Residenztheater zum Theatertreffen eingeladen. Da ist die Inszenierung wegen eines Gerichtsstreits mit den Brecht-Erben jetzt zum letzten Mal zu sehen.
Yvonne Büdenhölzer leitet seit 2012 das Berliner Theatertreffen. Karin Fischer hat mit ihr über das politische Theater und die Theaterpolitik heute gesprochen.
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