Es beginnt mit der Nahaufnahme eines einzelnen Damenschuhs in den Ruinen eines ausgebrannten Hauses. Die Serie macht keinen Hehl aus dem tragischen Ende, das ihre Protagonistin einmal nehmen wird, allerdings lässt sie offen, wann es soweit sein wird. Die ersten zehn Folgen stehen zunächst ganz im Glanz der ersten Begegnung:
"Ich bin Scott Fitzgerald. Darf ich bitten?" - "Das kommt darauf an..." - "Worauf?" – "Darauf, was in ihrer Flasche ist." - "Whiskey. Ich hole ihnen aber gern ein Ginger Ale." - "Ich trinke ihn pur."
Zelda und F. Scott Fitzgerald lernen sich auf einem Ball kennen. Sie ist eine Südstaatenschönheit aus wohlhabendem Elternhaus, die keinen anderen Wunsch hat, als die Provinz zu verlassen. Er ein ambitionierter Schriftsteller als Soldat stationiert in ihrem Heimatort:
"Gerüchten zufolge habe ich den küssbarsten Mund in der Stadt." - "Wenn ich ihn mir so ansehe, muss ich zustimmen." - D"as gilt nicht gerade als Tugend in dieser Stadt. Jeder weiß genau über den anderen Bescheid. Das ist anstrengend." - "Wollen sie wissen, was ich denke? Diese Jungs aus den angesehenen Familien wollen sie mit ihren Autos und ihrer Herkunft beeindrucken. Aber sie haben nicht die leiseste Ahnung, wer sie wirklich sind." - "Und sie wissen es?" - "Wir leben und atmen in der selben Welt, Zelda."
Skandalpaar der Kulturszene
Für eine kurze aber intensive Zeit ist das die Welt der wilden Zwanziger, deren flirrende Atmosphäre die Serie auf bemerkenswerte Weise einfängt: Gegen den Willen ihrer Eltern folgt Zelda F. Scott nach New York, wo die beiden heiraten und zum Skandalpaar der Kulturszene aufsteigt:
"Gentlemen, darf ich ihnen vorstellen? Miss Scott Fitzgerald." - "Nennen sie mich Zelda." - "Zelda! Schauen sie zu mir!"
Die beiden führen ein Leben zwischen Ruhm, Glamour und Exzess. F. Scott Fitzgerald wird nach seinem ersten Roman als Jungschriftsteller gefeiert. Ein Erfolg, an dem sie nicht unbeteiligt war, schließlich hat er im Laufe seiner Karriere schamlos von ihr geklaut, was sie als Preis für ihre Freiheit allerdings billigend in Kauf genommen hat:
"Sie gleichen sich bis aufs Haar. Selbst bin hin zum gelblichen Moos. Das sind meine Worte... Mein Brief. Scott, du hast meine Worte verwendet." - "Na ja..." - "Sie sind jetzt ein Teil deines wunderbaren Buches. Damit die ganze Welt sie lesen kann."
Selbstzerstörerische Co-Abhängigkeit
Doch schon bald geht den beiden das Geld aus. Der Verlag drängt auf ein zweites Buch, aber Scott verfällt in zwanghafte Selbstzweifel, während Zelda sich als Hausfrau zu langweilen beginnt. Was als romantischer Flirt zwischen zwei selbstbewussten Menschen begann, entwickelt sich schon bald zu einer Art selbstzerstörerischen Co-Abhängigkeit:
"Wir werden nie wieder nur zu zweit sein. Von jetzt an sind wir zu dritt: Du, ich und wir."
Die zehn Folgen enden damit, dass sie tatsächlich zu dritt sind. Womit "Z: The Beginning of Everything" viel Raum für weitere Staffeln lässt. Denn von der Geburt ihrer gemeinsamen Tochter ist es noch ein weiter Weg bis hin zu ihrer Partybegegnung in Woody Allens "Midnight in Paris".
Seifenoperhafte Dialoge
"Z: The Beginning of Everything" hat ihre Schwächen. Eine davon sind gerade in den ersten Folgen ihre seifenoperhaften Dialoge und eine mitunter eindimensionale Herangehensweise an ihre komplexen Figuren. Eine andere ist David Hoflin der als F. Scott Fitzgerald blass wirkt neben Hauptdarstellerin Christina Ricci. Andererseits macht die Besetzung den Reiz dieser Serie aus, die als flirrendes Porträt einer bemerkenswerten Frau zeigt, warum Männer nicht immer die besseren Protagonisten sind.