Agentur für Arbeit
Zahl der Arbeitslosen im August erneut gestiegen - Vermittlungsquote gering

Die Zahl der registrierten Arbeitslosen in Deutschland ist im August gestiegen. Die Nürnberger Bundesagentur bezifferte sie auf fast 2,696 Millionen. Die Arbeitslosenquote erhöhte sich damit um 0,1 Punkte auf 5,8 Prozent. Außerdem gibt es nur eine geringe Vermittlungsquote der Bundesagentur für Arbeit.

01.09.2023
    Das Schild der Agentur für Arbeit in Uelzen, Niedersachsen
    Die Bundesagentur für Arbeit gibt die neuesten Zahl bekannt. (picture alliance / Schoening)
    Im August gab es demnach 79.000 mehr Arbeitslose als im Juli und 148.000 mehr als vor einem Jahr. Zur Erklärung verwies die Agentur für Arbeit auf die Sommerpause. Aber auch die schwache Konjunktur hinterlasse ihre Spuren auf dem Arbeitsmarkt. Die Entwicklung der Vormonate setze sich fort, hieß es. Auch im Juni und Juli war die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland bereits gestiegen.
    Auch die Unterbeschäftigung hat den Angaben zufolge weiter zugenommen. Nach Angaben der Arbeitsagentur erhöhte sich die Zahl der Unterbeschäftigten um 10.000 auf 3,485 Millionen. Neben den Arbeitslosen umfasst diese Gruppe auch Menschen, die vorübergehend arbeitsunfähig sind oder Maßnahmen wie Integrationskurse absolvieren.

    Nahles: Aussichten "eher mäßig"

    Die Indikatoren auf dem Arbeitsmarkt deuteten darauf hin, dass die Entwicklung in den kommenden Monaten "eher mäßig" sein werde, sagte die Chefin der Bundesagentur für Arbeit (BA), Nahles. Sie betonte aber auch: "Verglichen mit der schlechten Konjunktur steht der Arbeitsmarkt immer noch gut da."

    Gerine Vermittlungsquote von Arbeitslosen - Linnemann: "Erschreckende Entwicklung"

    Die Vermittlungsquote von Bürgergeld-Empfängern hat sich zwischen 2014 und 2022 zudem halbiert - auf knapp sechs Prozent. CDU-Generalsekretär Linnemann sagte den Sendern RTL/ntv, die Entwicklung sei erschreckend. Die Politik müsse die Bundesagentur für Arbeit wieder in die Lage versetzen, ihre eigentliche Kernaufgabe zu erfüllen, möglichst viele Menschen in Arbeit zu bringen. "Die Arbeitsgentur darf nicht auf eine Auszahlungs- und Maßnahmenstelle reduziert werden", meinte Linnemann.

    Arbeitsagentur: Quote sehr eng gefasst

    Die Bundesagentur für Arbeit betonte, die Vermittlungsquote sei sehr eng gefasst. So werde die Arbeitsaufnahme nur gezählt, wenn sie nicht gefördert wird. Es würden auch nur Fälle berücksichtigt, in denen die Berufsklassifikation von Bewerber und Stelle zusammenpassten. Zudem bilde die Quote "nur einen kleinen Teil unserer Aktivitäten für die Vermittlung von Menschen in Arbeit ab", erklärte eine Sprecherin.
    2022 nahmen nach BA-Angaben 481.000 Menschen, die Bürgergeld bekommen haben, einen Job im ersten Arbeitsmarkt auf. 31.000 Fälle davon flossen demnach in die klassische Vermittlungsquote.
    Diese Nachricht wurde am 31.08.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.