Insgesamt seien knapp 230.000 Erstanträge auf Asyl eingegangen, der Großteil von Menschen aus Syrien, Afghanistan und der Türkei, teilte das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge in Nürnberg mit. Damit stellten fast 100.000 Menschen weniger einen Asylantrag als noch 2023; dies entspricht einem Minus von rund 30 Prozent. Nicht in der Statistik enthalten ist die Zahl der Flüchtlinge aus der Ukraine, die kein Asylverfahren in Deutschland durchlaufen müssen.
2024 war damit das Jahr mit der siebthöchsten Zahl an Asylanträgen. Die mit Abstand meisten Anträge wurden 2016 gestellt, als 745.545 Erst- und Folgeanträge eingingen. Die hohe Zahl war unter anderem eine Folge des damals eskalierenden Bürgerkriegs in Syrien.
Faeser: Grenzkontrollen zeigen Wirkung
Bundesinnenministerin Faeser wertet den Rückgang bei der Zahl der Anträge als Zeichen dafür, dass Maßnahmen zu Eindämmung der irregulären Migration erfolgreich sind. Durch die inzwischen eingeführten Kontrollen an allen deutschen Landgrenzen durchkreuze man die Schleuserrouten, betonte die SPD-Politikerin bei der Veröffentlichung der Zahlen. Die aktuell bis März bei der EU-Kommission angemeldeten Kontrollen würden auch über diesen Zeitpunkt hinaus fortgesetzt. Daneben sei durch erweiterte Möglichkeiten, Rückführungen durchzusetzen, die Zahl der Abschiebungen um 20 Prozent erhöht worden.
Deutschland bleibt im EU-Vergleich allerdings weiter mit großem Abstand das Hauptzielland von Geflüchteten und Migranten, vor Spanien, Frankreich und Italien.
Weniger als die Hälfte der Anträge werden gewährt
Entschieden hat das Bundesamt im vergangenen Jahr über 301.350 Asylverfahren. Schutz wurde dabei in 44,4 Prozent der Fälle gewährt. Abgelehnt wurden die Anträge von 91.940 Menschen, 75.700 Verfahren erledigten sich aus anderen Gründen wie der Rücknahme des Asylantrags oder der Überstellung an andere EU-Länder.
Schutzstatus erhielten vor allem Antragsteller aus Syrien (83 Prozent) und Afghanistan (74,7 Prozent). Bei den Asylsuchenden aus der Türkei waren es dagegen nur 9,4 Prozent.
Diese Nachricht wurde am 10.01.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.