Altersbericht der Bundesregierung
Zahl der Pflegebedürftigen steigt erheblich - Zunahme der Altersdiskriminierung

Die Zahl der Pflegebedürftigen in Deutschland wird in den nächsten 25 Jahren erheblich steigen. Zugleich nimmt die Altersdiskriminierung zu. Das geht aus dem 9. Altersbericht der Bundesregierung hervor.

    Eine alte Frau steht mit ihrem Rollator neben ihrem Bett.
    Die Pflegebedürftigkeit wird stark ansteigen (Archivbild). (picture alliance / dpa / Jana Bauch)
    Demnach werden im Jahr 2050 fast zehn Millionen Menschen in Deutschland älter als 80 Jahre sein. Momentan sind es sechs Millionen. Entsprechend werde auch der Pflegebedarf steigen, heißt es in dem Bericht. Man rechne mit bis zu 7,6 Millionen Pflegebedürftigen. Derzeit sind es knapp sechs Millionen.

    Positivtrend bei den Alterseinkommen

    Bei den Alterseinkommen sei die Entwicklung für einen Großteil der Rentner zwar positiv, doch gleichzeitig habe sich die Quote der von Armut Gefährdeten erhöht. Das Armutsrisiko bei den über 65-Jährigen liegt laut dem Bericht mit bis zu 19 Prozent erstmals über dem Durchschnitt für die Gesamtbevölkerung. Das sei neu, schreiben die Autoren. "Das Armutsrisiko der älteren Personen lag in den 2000er Jahren und über weite Strecken der 2010er Jahre immer unter dem Durchschnitt der Gesamtbevölkerung."

    Starker Anstieg der Altersdiskriminierung

    Die Fälle von Altersdiskriminierung in Deutschland haben zufolge stark zugenommen. Die Anzeigen seien 2023 um 70 Prozent verglichen mit dem Vorjahr gestiegen, teilte Bundesfamilienministerin Paus anlässlich der Vorstellung des Berichts in Berlin mit. Besonders benachteiligt seien nach wie vor viele Frauen, vor allem mit Migrationshintergrund. "Alle älteren Menschen müssen die gleichen Chancen auf Teilhabe haben, unabhängig von Geschlecht, Herkunft oder sozialer Lage", forderte die Grünen-Politikerin.
    Der Altersbericht untersucht auf 250 Seiten die Lebenssituation älterer Menschen und betrachtet dabei unter anderem Einkommen, Vermögen, mögliche Armutsgefährdung, Wohnsituation, Gesundheitsversorgung und die Einbindung in die Gesellschaft.
    Diese Nachricht wurde am 08.01.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.