Angriff auf Weihnachtsmarkt
Zahl der Todesopfer auf fünf gestiegen - Bundeskanzler Scholz ruft zu Zusammenhalt auf

Nach dem Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg ist die Zahl der Todesopfer auf fünf gestiegen. Zudem gibt es mehr als 200 Verletzte, darunter fast 40 Schwerstverletzte, wie Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Haseloff und Bundeskanzler Scholz mitteilten.

    Scholz und andere Politiker zeigen sich mit ernsten Gesichtsausdrücken auf dem Weihnachtsmarkt.
    Bundeskanzler Scholz und weitere Politker machten sich in Magdeburg ein Bild von der Lage. (AFP / RONNY HARTMANN)
    Scholz sprach in Magdeburg von einer "furchtbaren Tat". Nun sei es wichtig, aufzuklären und die Motive des Täters zu verstehen, um mit den notwendigen Konsequenzen darauf zu reagieren. Man werde dem Täter mit der ganzen Härte des Gesetzes begegnen. Der Kanzler rief die Menschen in Deutschland dazu auf, zusammenzustehen. Solche Täter, die Hass säen wollten, dürften damit nicht durchkommen. Scholz dankte den Einsatzkräften und sprach den Opfern und ihren Angehörigen sein Mitgefühl aus.

    Aufklärung und Konsequenzen

    Ministerpräsident Haseloff kündigte umfassende Aufklärung an. Dies sei man den Opfern schuldig, sagte der CDU-Politiker. Er sprach von einem "menschenverachtenden Anschlag". Nach der Zeit der Trauer müsse man auch über die Sicherheit in Deutschland reden.
    Zuvor hatte Scholz zusammen mit Haseloff, Innenministerin Faeser, Justizminister Wissing und Umweltministerin Lemke sowie Unionsfraktionschef Merz den Tatort besucht. An der Magdeburger Johanniskirche gedachten sie der Opfer und legten Blumen nieder. Der Weihnachtsmarkt wurde offiziell für beendet erklärt, am Abend fand im Magdeburger Dom ein Gedenkgottesdienst statt.

    Motiv weiter unklar

    Gestern Abend war ein Mann mit seinem Auto auf den Weihnachtsmarkt gerast. Laut Augenzeugen fuhr er über 400 Meter gezielt durch die Menschenmenge. Bei dem festgenommenen Tatverdächtigen handelt es sich um einen 50-jährigen Mediziner, der aus Saudi-Arabien stammt. Er soll zuletzt als Facharzt für Psychiatrie in einer Klinik in Bernburg in Sachsen-Anhalt gearbeitet haben. Sein Motiv ist unklar. Mehrere Medien berichten, der Mann sei ein radikaler Islamgegner und Sympathisant der AfD.
    Die Tat löste Entsetzen aus. Bundesweit wurde Trauerbeflaggung angeordnet. Scholz erklärte, ihn hätten Trauerbekundungen aus aller Welt erreicht.

    Weiterführende Informationen

    Polizei: Täter nutzte Rettungszufahrt auf Weihnachtsmarkt
    Was über den mutmaßlichen Täter von Magdeburg bekannt ist
    Diese Nachricht wurde am 21.12.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.