USA
Täter konnte Polizeiauto in New Orleans laut Bericht umfahren - Poller zum Schutz von Fußgängern fehlte

Nach dem Anschlag in New Orleans werden die in der Silvesternacht getroffenen Sicherheitsvorkehrungen untersucht. Wie die "New York Times" berichtet, fehlten im Ausgehviertel "French Quarter" Barrikaden zum Schutz von Fußgängern.

    Spezialkräfte stehen am Ort eines mutmaßlichen Anschlags in New Orleans, bei dem ein Mann mit einem Auto in eine Menschenmenge gerast ist.
    Der Täter war sehr schnell durch die Bourbon Street im beliebten „French Quarter“ in New Orleans gefahren. (picture alliance / ASSOCIATED PRESS / Gerald Herbert)
    Die Poller sollten anlässlich eines Sport-Großereignisses Anfang Februar ersetzt werden. Stattdessen parkte dem Bericht zufolge ein Polizeiauto an der entsprechenden Stelle. Der Täter konnte das Einsatzfahrzeug jedoch umfahren und raste anschließend gezielt in eine Menschenmenge.
    Die Zahl der Todesopfer stieg inzwischen auf 14. Zuvor war von mindestens 10 Toten und 35 Verletzten die Rede gewesen. Der Täter war im Ausgehviertel "French Quarter" im Zentrum der Stadt bei Feierlichkeiten zum Jahreswechsel mit einem gemieteten Pick-up-Truck durch eine schmale Straße gerast. Er wurde später bei einem Schusswechsel mit der Polizei getötet, bei dem zwei Polizisten verletzt wurden.

    FBI: "Terrorakt"

    Das FBI stuft die Tat als Terrorakt ein und teilte inzwischen Einzelheiten zum Attentäter mit. Demnach handelt es sich um einen 42-jährigen US-Bürger mit arabischem Namen aus Texas, der früher als Soldat in der amerikanischen Armee diente. Im Tat-Fahrzeug wurden ein möglicher Sprengsatz und eine Flagge der Terrormiliz IS gefunden. Nach derzeitigem Ermittlungsstand vermutet die Polizei, dass es Hintermänner gibt.

    Biden: Angreifer vom IS beeinflusst

    Präsident Biden sagte in Washington, der Täter habe mehrere Stunden vor der Todesfahrt Videos in Online-Netzwerken gepostet, die darauf hindeuteten, dass er von der IS-Terrormiliz beeinflusst worden sei. Laut den Angaben des Präsidenten prüfen die Ermittler derzeit einen möglichen Zusammenhang der Tat mit einer Explosion in Las Vegas im Bundesstaat Nevada am selben Tag. Bundeskanzler Scholz verurteilte die Tat als sinnlosen Hass, durch den fröhlich feiernde Menschen aus dem Leben gerissen oder verletzt worden seien. Die EU-Außenbeauftragte Kallas erklärte, es gebe "keine Entschuldigung für Gewalt dieser Art".

    Gouverneur von Louisiana ruft Notstand aus

    Der Gouverneur von Louisiana, Landry, rief inzwischen den Notstand aus. So könnten beispielsweise Evakuierungen schneller angeordnet werden, erklärte Landry. Der Schritt erfolgt insbesondere mit Blick auf anstehende Großveranstaltungen in New Orleans.

    Mehr zum Thema:

    Hören Sie hier Eindrücke unserers Reporters Maximilian Rieger aus dem French Quarter in New Orleans.
    Diese Nachricht wurde am 02.01.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.