Tibet
Zahl der Toten nach schwerem Erdbeben auf mindestens 126 gestiegen

Nach dem schweren Erdbeben in Tibet ist die Zahl der Toten chinesischen Staatsmedien zufolge auf mindestens 126 gestiegen. Zudem seien mehr als 180 Menschen verletzt worden. Das Epizentrum des Bebens lag im ländlichen Tingri an der Nordflanke des Himalaya-Gebirges.

    China, Xigaze: Nach einem Erdbeben sind im Dorf Tonglai im Kreis Tingri im Südwesten Chinas beschädigte Häuser zu sehen.
    In Tibet gab es ein schweres Erdbeben mit vielen Toten und Verletzten. (Uncredited / XinHua / dpa / Uncredited)
    Der Kreis Tingri liegt auf der Nordseite des Mount Everests und gehört zum Verwaltungsgebiet der Stadt Xigaze. Tingri hat nach offiziellen Angaben 61.000 Einwohnerinnen und Einwohner. Wie die staatliche chinesische Nachrichtenagentur Xinhua berichtet, wurden etwa 1.000 Häuser beschädigt.
    Die Erschütterungen hatten Auswirkungen bis weit über die autonome chinesische Region Tibet hinaus: Selbst in der rund 400 Kilometer entfernten nepalesischen Hauptstadt Kathmandu liefen Menschen aus ihren Häusern. Zu spüren war das Beben auch in Nordindien und Bhutan.

    Region wird häufig von Erdbeben getroffen 

    Laut Xinhua sind Rettungsarbeiten im Gange. Anwohner würden vor möglichen Nachbeben in Sicherheit gebracht. Chinas Staatspräsident Xi Jinping beauftragte den stellvertretenden Ministerpräsidenten Guoqing mit der Leitung der Arbeiten.
    Tibet sowie der gesamte südwestliche Teil Chinas, Nepals und Nordindiens werden häufiger von Erdbeben heimgesucht, die durch die Kollision der indischen und eurasischen tektonischen Platten verursacht werden. Ein verheerendes Beben in der chinesischen Provinz Sichuan im Jahr 2008 forderte rund 70.000 Menschenleben. Im Jahr 2015 erschütterte ein weiteres starkes Beben die Region um Kathmandu in Nepal. Damals kamen etwa 9.000 Menschen ums Leben.
    Tibet ist eine autonome Region innerhalb Chinas. Peking hatte 1950 Truppen dorthin geschickt und kontrolliert es bis heute mit harter Hand; der Dalai Lama als geistliches Oberhaupt der Tibeter lebt im Exil in Indien.
    Diese Nachricht wurde am 07.01.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.