
Der 1. FC Köln und Fortuna Düsseldorf, die am Sonntag - dem Tag der Bundestagswahl - zu einem rheinischen Derby aufeinandertreffen, veröffentlichten am Freitag gemeinsam ein Video. "Auf dem Platz sind wir Rivalen, wir werden um wichtige Punkte streiten", sagten die Kapitäne Timo Hübers und André Hoffmann darin: "Doch am 23. Februar geht es noch um mehr, denn es ist Bundestagswahl." Der klare Appell für den Derbytag: "Geht wählen! Denn jede Stimme zählt."
Bereits in der Vorwoche hatte sich die Deutsche Fußball-Liga (DFL) als Dachorganisation der deutschen Profiklubs für demokratische Werte positioniert und eine entsprechende Kampagne ins Leben gerufen. Branchenführer Bayern München bezog ebenfalls Stellung. "Wenn spaltende Kräfte wirken, ist das eine Gefahr für die Demokratie, die uns seit Jahrzehnten Frieden und Freiheit beschert", sagte Präsident Herbert Hainer von Bayern München: "Es gibt gewisse Punkte in einer Gesellschaft, da sollten ein Verein und seine Persönlichkeiten aufstehen und ihre Stimme erheben." Hainer sagte in "Sport Bild", dass für ihn ein AfD-Politiker als Mitglied eines Gremiums beim FC Bayern nicht vorstellbar sei. Er sprach von "einer Partei, die vom Verfassungsschutz als rechtsextremer Verdachtsfall eingestuft wird, unsere Gesellschaft spaltet und versucht, unsere Demokratie auszuhöhlen." Mehrere Klubs beteiligten sich. Schalke 04 veröffentlichte einen Leitfaden für Erstwähler.
Auch in anderen Sportarten gab es Positionierungen. "Gerade angesichts der internationalen politischen Trends ist eine klare Stärkung der demokratischen Parteien in Deutschland bei dieser Bundestagswahl aus unserer Sicht das Gebot der Stunde", sagt Thomas Weikert. Der Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes stellte in einem Appell klar, dass der DOSB "parteipolitisch neutral" sei, verwies aber auf das in der Satzung festgelegte Wertesystem: "Wir treten rassistischen, verfassungs- und fremdenfeindlichen Bestrebungen sowie jeder Form von Gewalt entschieden entgegen. Wir sind also politisch nicht neutral."
Diese Nachricht wurde am 21.02.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.