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Zahn der Gezeiten
Der Atlantik nagt an Frankreichs Küste

Xynthia, Petra, Dirk, Christine… Hinter den harmlosen Vornamen verbergen sich heftige Stürme, die in den vergangenen Jahren über die französische Atlantikküste hereingebrochen sind. Die Folgen sind oft spektakulär: Sandstrände werden weggetragen, Deiche überspült, Küsten brechen ab.

Am Mikrofon: Jeanette Seiffert |
    Die Bucht von Etretat mit Wolkenhimmel in Frankreich.
    Die Bucht von Etretat in Frankreich. (imago / CHROMORANGE)
    Auf einer Länge von über 1.700 Kilometern - das entspricht einem Viertel der französischen Küstenlinie - weicht das Land immer weiter zurück. Erosion ist ein natürliches Phänomen, aber Urbanisierung und Klimawandel machen die Küste immer verwundbarer: Im vergangenen Winter drang das Meer an vielen Stellen bis zu 30 Meter weiter vor. Immer häufiger werden ganze Ortsteile überschwemmt, die Fluten fordern nicht selten auch Todesopfer.
    Gleichzeitig ist auch das Wissen um die Gefahren einer Bebauung der Küsten längst erodiert: Der Traum vom Haus am Meer ist für viele Menschen offenbar stärker als die Angst vor dem Risiko. Die französische Küste ist dreimal so dicht besiedelt wie der Rest des Landes. Und die Anwohner nehmen die Entscheidungsträger in die Pflicht: Sie wollen geschützt werden. Das jedoch ist immens teuer und auf Dauer nicht überall möglich. Allmählich setzt ein Umdenken ein: Küstenorte wie das Surferparadies Lacanau erwägen, strandnahe Viertel ins Landesinnere zu verlegen.
    Manuskripte zum Download:
    Literatur:
    Jules Michelet: Das Meer. Campus Verlag, Frankfurt/New York 2006. Hrsg. und übersetzt von Rolf Wintermeyer