Mit der Ruhe im Labor ist es vorbei, wenn 14 Studenten am Institut für Biologie III der Universität Freiburg neue Biomoleküle basteln.
"Wir haben über Nacht Bakterien hochgezüchtet, die die DNA herstellen, die wir gerne haben möchten. Und die muss ich jetzt aus den Bakterien isolieren."
Manuel, Julia und Gerrit pipettieren kleinste Flüssigkeitsmengen. Sie versorgen ihre Arbeitstiere, die Escherichia coli Bakterien, mit Nährmedium.
"Die kommen dann in den Schüttler im 37-Grad-Raum und wachsen dort erneut wieder für ein paar Stunden."
Die drei gehören zu einem Freiburger Team, dass an deriGEM-Meisterschaftteilnimmt, dem internationalen Wettbewerb für gentechnische Maschinen am MIT in Boston. So etwas wie eine Studenten-Weltmeisterschaft für Synthetische Biologie. Und das ist für alle etwas besonderes.
"Ja, man hat was eigenes. Im Gegensatz zu einem Praktikum, wo man nur irgendwelche Brühen kocht und gewisse Rezepte befolgt."
Die Studenten müssen in wenigen Monaten etwas Biologisches konstruieren, was weder die Natur noch andere Wissenschaftler bisher geschaffen haben.
Das ist das Konzept von iGEM, erklärt Kristian Müller.
"Es geht darum, dass man biologische Systeme modifiziert und von unten aufbaut. Also wir bauen kleine genetische Elemente. Die nennen wir Teile. Aus diesen Teilen bauen wir größere Systeme zusammen, und vielleicht in ferner, ferner Zukunft dann auch ganze Organismen."
Kristian Müller ist gestandener Wissenschaftler und Berater des Teams.
Schon mehrfach war er beim iGEM-Finale am M.I.T. dabei. Letztes Jahr erreichte ein von ihm beratenes Team Platz zwei unter 84 Mannschaften aus aller Welt.
Das Team "Freiburg Bioware" hat sich in diesem Jahr eine schwierige Aufgabe gestellt. Die Studenten wollen eine genetische Schere konstruieren, die sich programmieren lässt. Kristian Müller:
"Wir wollen natürliche Enzyme nehmen, zerlegen sie in Einzelteile und bauen sie dann neu zusammen. Und bauen dann eine Art Adapter-Molekül ein, wo wir dann eben ein Stück DNA ausnutzen wollen, das den eigentlichen DNA-Strang erkennt. Diesen DNA-Strang kann man sehr leicht programmieren. Und wenn man das ganze dann zusammen bringt, hoffen wir Moleküle zu bauen, die, vermittelt durch einen Adapter, genau da binden und schneiden, wo wir es wollen."
Die DNA des Adapters bestimmt also, wo die genetische Schere schneidet.
Und da die kleinen DNA-Stücke des Adapters künstlich hergestellt werden können, lässt sich die genetische Schere mit DNA programmieren.
Wenn die Schere wie gewünscht funktioniert, wäre sie ein ideales Werkzeug für den Werkzeugkasten der Synthetischen Biologie. Im nächsten Jahr stünde sie dann allen Teams im iGEM-Wettbewerb zur Verfügung.
Denn iGEM setzt auf vollkommene Offenheit. Keine Geheimniskrämerei, keine Patente. Diese Freiheit für Biokonstrukteure bedeutet aber auch ein Risiko, so Markus Schmidt von der Organisation für Internationalen Dialog und Konfliktmanagement in Wien.
"Ein erklärtes Ziel der iGEM Competition ist es, die Biologie als Ingenieurstechnik zu etablieren, biologische Systeme zu designen und zu konstruieren. Das ist ein erklärtes Ziel. Und um dieses Ziel zu erreichen, werden diese standardisierten Bauteile verwendet. Das heißt aber auch, dass mehr und mehr Personen in der Lage sein werden, diese Technologie zu verwenden."
Wie viele Technologien, ließe sich auch eine genetische Schere, wie sie die Freiburger Studenten basteln, zum Nutzen oder zum Schaden der Menschheit einsetzen. Auch solche Fragen werden diskutiert werden, wenn über 1000 Studenten in Boston ihre gentechnischen Maschinen vorstellen.
"Ich erwarte mir ein schönes Zusammentreffen. Viele neue Leute aus allen möglichen Unis aus der ganzen Welt. Und mal schauen, was das gibt da."
"Wir haben über Nacht Bakterien hochgezüchtet, die die DNA herstellen, die wir gerne haben möchten. Und die muss ich jetzt aus den Bakterien isolieren."
Manuel, Julia und Gerrit pipettieren kleinste Flüssigkeitsmengen. Sie versorgen ihre Arbeitstiere, die Escherichia coli Bakterien, mit Nährmedium.
"Die kommen dann in den Schüttler im 37-Grad-Raum und wachsen dort erneut wieder für ein paar Stunden."
Die drei gehören zu einem Freiburger Team, dass an deriGEM-Meisterschaftteilnimmt, dem internationalen Wettbewerb für gentechnische Maschinen am MIT in Boston. So etwas wie eine Studenten-Weltmeisterschaft für Synthetische Biologie. Und das ist für alle etwas besonderes.
"Ja, man hat was eigenes. Im Gegensatz zu einem Praktikum, wo man nur irgendwelche Brühen kocht und gewisse Rezepte befolgt."
Die Studenten müssen in wenigen Monaten etwas Biologisches konstruieren, was weder die Natur noch andere Wissenschaftler bisher geschaffen haben.
Das ist das Konzept von iGEM, erklärt Kristian Müller.
"Es geht darum, dass man biologische Systeme modifiziert und von unten aufbaut. Also wir bauen kleine genetische Elemente. Die nennen wir Teile. Aus diesen Teilen bauen wir größere Systeme zusammen, und vielleicht in ferner, ferner Zukunft dann auch ganze Organismen."
Kristian Müller ist gestandener Wissenschaftler und Berater des Teams.
Schon mehrfach war er beim iGEM-Finale am M.I.T. dabei. Letztes Jahr erreichte ein von ihm beratenes Team Platz zwei unter 84 Mannschaften aus aller Welt.
Das Team "Freiburg Bioware" hat sich in diesem Jahr eine schwierige Aufgabe gestellt. Die Studenten wollen eine genetische Schere konstruieren, die sich programmieren lässt. Kristian Müller:
"Wir wollen natürliche Enzyme nehmen, zerlegen sie in Einzelteile und bauen sie dann neu zusammen. Und bauen dann eine Art Adapter-Molekül ein, wo wir dann eben ein Stück DNA ausnutzen wollen, das den eigentlichen DNA-Strang erkennt. Diesen DNA-Strang kann man sehr leicht programmieren. Und wenn man das ganze dann zusammen bringt, hoffen wir Moleküle zu bauen, die, vermittelt durch einen Adapter, genau da binden und schneiden, wo wir es wollen."
Die DNA des Adapters bestimmt also, wo die genetische Schere schneidet.
Und da die kleinen DNA-Stücke des Adapters künstlich hergestellt werden können, lässt sich die genetische Schere mit DNA programmieren.
Wenn die Schere wie gewünscht funktioniert, wäre sie ein ideales Werkzeug für den Werkzeugkasten der Synthetischen Biologie. Im nächsten Jahr stünde sie dann allen Teams im iGEM-Wettbewerb zur Verfügung.
Denn iGEM setzt auf vollkommene Offenheit. Keine Geheimniskrämerei, keine Patente. Diese Freiheit für Biokonstrukteure bedeutet aber auch ein Risiko, so Markus Schmidt von der Organisation für Internationalen Dialog und Konfliktmanagement in Wien.
"Ein erklärtes Ziel der iGEM Competition ist es, die Biologie als Ingenieurstechnik zu etablieren, biologische Systeme zu designen und zu konstruieren. Das ist ein erklärtes Ziel. Und um dieses Ziel zu erreichen, werden diese standardisierten Bauteile verwendet. Das heißt aber auch, dass mehr und mehr Personen in der Lage sein werden, diese Technologie zu verwenden."
Wie viele Technologien, ließe sich auch eine genetische Schere, wie sie die Freiburger Studenten basteln, zum Nutzen oder zum Schaden der Menschheit einsetzen. Auch solche Fragen werden diskutiert werden, wenn über 1000 Studenten in Boston ihre gentechnischen Maschinen vorstellen.
"Ich erwarte mir ein schönes Zusammentreffen. Viele neue Leute aus allen möglichen Unis aus der ganzen Welt. Und mal schauen, was das gibt da."