"Der öffentlich-rechtliche Rundfunk muss in einer gewissen Distanz zum Staat sich befinden" - das sagt der Leipziger Verfassungsrechtler Christoph Degenhart. Medienrechtler halten es für vertretbar, dass bis zu einem Drittel Vertreter von Staat und Parteien in den Aufsichtsgremien sitzen - beim ZDF aber ist diese "Staatsquote" höher. Ob das so bleibt, entscheidet sich heute.
Die Chefin der rheinland-pfälzischen Staatskanzlei - Jacqueline Kraege - sagt denn auch schon einmal, wen sie statt der Politik künftig in den Verwaltungsgremien sieht: Man brauche mehr "Expertise", meint sie, zum Beispiel Fachleute aus dem "Business".
Anlass für die Klage der Länder Rheinland-Pfalz und Hamburg ist der Fall des früheren ZDF-Chefredakteurs Nikolaus Brender: Sein Vertrag war 2009 nicht verlängert worden - und zwar vom CDU-dominierten Verwaltungsrat.
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