Archiv


Zebrafische als Modelltiere

Jeder Aquarianer kennt ihn: Danio rerio, den Zebrafisch. Streichholzlang, schwarz-weiß gestreift, genügsam und vermehrungsfreudig bevölkert er seit einigen Jahren nicht nur Wohnzimmer sondern auch Laboratorien. Am Max-Planck-Instiut für Entwicklungsbiologie in Tübingen steht gleich ein ganzes Fischhaus. Hier gehen die Wissenschaftler Gene fischen im Aquarium. Die Ergebnisse heißen Weißherbst und Macho, Einstein und Casanova. Mutanten des Zebrafischs, bei denen jeweils eine ganz bestimmte Erbanlage defekt ist. Mit Hilfe dieser Mutantensammlung wollen die Forscher verstehen, wie die Entwicklung eines Wirbeltieres gesteuert wird. Dabei kommt Ihnen zugute, daß die Larve des Zebrafischs durchsichtig ist. Man kann einfach zusehen, wie sich Herz und Hirn, Muskeln und Wirbel bilden. Das ist nicht nur von theoretischem Interesse. Gleich nebenan studiert ein Biotechnologie-Unternehmen den Zebrafisch um neue Wege für die Behandlung von Tumoren zu finden und auch die Hirnforscher schätzen das einfache Modelltier Zebrafisch.

Volkart Wildermuth | 01.05.2002