Party-Demo
Zehntausende feiern in Berlin bei "Rave The Planet" zwischen Siegessäule und Brandenburger Tor

Zehntausende Menschen haben in Berlin bei der dritten Ausgabe der Technoparade "Rave the Planet" gefeiert. Laut Veranstalter beteiligten sich rund 300 Künstler und 30 Wagen an der Party-Demo zwischen Siegessäule und Brandenburger Tor.

    Feiernde Menschen und fahrende Wagen während der Technoparade "Rave The Planet", die unter dem Motto «Love is stronger» stattfand, auf der Straße des 17. Juni in Berlin.
    Technoparade "Rave The Planet" in Berlin (dpa / Sebastian Gollnow)
    Zum Auftakt sprach unter anderem Loveparade-Grüner Dr. Motte. Liebe sei stärker als Hass und Gewalt, sagte er zum diesjährigen Motto "Love is Stronger". Damit wolle man in Zeiten zahlreicher Krisen ein Zeichen für die Liebe und den Frieden setzen. Die Veranstalter äußerten im Vorfeld den Wunsch, dass sie keine Nationalflaggen sehen wollen.
    Kulturstaatsministerin Roth (Grüne) schickte eine Audio-Grußbotschaft. "Techno ist mehr als Krach" und sei ein elementarer Bestandteil der Berliner Kulturszene. "Rave kennt keine Herkunft, kein Geschlecht und keinen sozialen Status", betonte Roth.
    Laut Polizei wurden 300.000 Menschen erwartet. Zunächst nannten weder Veranstalter noch Polizei konkrete Teilnehmerzahlen. Wegen der Parade kam es zu Verkehrsbehinderungen. Der S- und U-Bahnhof Brandenburger Tor war zwischenzeitlich wegen Überfüllung geschlossen, wie die Polizei mitteilte. 

    Technokultur mittlerweile immaterielles Kulturerbe

    Die Party-Demo wollte für Frieden, Liebe und für den Schutz der elektronischen Tanzmusikkultur einstehen. Zudem wurde etwa der Schutz von Clubs und Veranstaltungsorten gefordert. Wie die legendären Berliner Technoparaden in den 1990er Jahren war der Umzug als Demonstration angemeldet. Das hat für die Veranstalter große Vorteile gegenüber einer reinen Party-Parade.
    Die Berliner Technokultur zählt mittlerweile zum immateriellen Kulturerbe in Deutschland. Die Kulturministerinnen und -minister von Bund und Ländern haben das bundesweite Verzeichnis entsprechend erweitert. "Rave The Planet" hatte den Antrag gestellt.
    Diese Nachricht wurde am 18.08.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.