Tel Aviv
Zehntausende Israelis setzen Demonstrationen für Abkommen mit Hamas fort

Zehntausende haben in Tel Aviv und anderen israelischen Städten die seit Monaten andauernden Demonstrationen für einen Abkommen mit der Hamas fortgesetzt.

    Tel Aviv: Menschen fordern während einer Demonstration die sofortige Freilassung von Geiseln, die im Gazastreifen von der militanten Hamas-Gruppe festgehalten werden. Symbolisch werden sechs Sarge mit der israelischen Flagge auf einer Bühne gezeigt.
    Seit Monaten gehen in Tel Aviv jede Woche Zehntausende gegen die Regierung Netanjahu auf die Straße. (Archivbild) (Ariel Schalit/AP/dpa)
    Sie drängen auf die Freilassung der noch in der Gewalt der Terroristen verbliebenen Menschen. Man dürfe kein Leben mehr opfern, forderten Angehörige bereits getöteter Geiseln. Weitere Kundgebungen gab es in Jerusalem, Haifa, Beerscheba, Naharia und Caesarea.
    Regierungschef Netanjahu wird vorgeworfen, ein Abkommen mit überzogenen Forderungen zu blockieren - wie der nach einem dauerhaften Verbleib des israelischen Militärs an bestimmten Orten des Gazastreifens. Er regiert in einer Koalition mit teils rechtsextremen Partnern. Sie sind strikt gegen Zugeständnisse an die Hamas. Sollten sie das Regierungsbündnis aufkündigen, droht Netanjahu bei Neuwahlen eine Niederlage. Der Verlust seines Regierungsamts könnte zudem die strafrechtlichen Ermittlungen gegen ihn im Zusammenhang mit Korruption beschleunigen.
    Diese Nachricht wurde am 08.09.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.