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Russlands Krieg in der Ukraine
Zehntausende nach Staudamm-Sprengung evakuiert

Nach der Zerstörung des Kachowka-Staudamms in der südlichen Ukraine ist die Evakuierung Zehntausender Anwohner angelaufen.

    Ukraine: Dieses vom ukrainischen Präsidialamt über AP veröffentlichte Videostandbild zeigt Wasser, das durch einen Durchbruch im Kachowka-Staudamm fließt. Im von Russland besetzten Teil der südukrainischen Region Cherson ist nach Angaben der Kriegsparteien ein wichtiger Staudamm nahe der Front schwer beschädigt worden.
    Wasser, das durch einen Durchbruch im Kachowka-Staudamm, Ukraine, fließt. (Uncredited/Ukrainian Presidential Office/AP/dpa)
    Ukrainische Behörden sprechen von rund 17.000 Menschen auf dem von Kiew kontrollierten rechten Ufer des Flusses Dnipro. Auf der von Russland besetzten gegenüberliegenden Seite sollen weitere 25.000 Menschen fortgebracht werden. Nach Angaben der von den Besatzern eingesetzten Lokalverwaltung steht die Stadt Oleschky in der Region Cherson komplett unter Wasser.
    Seit einer Explosion am frühen Morgen treten große Wassermengen aus dem Stausee aus. Das Wasserkraftwerk wurde nach Angaben des ukrainischen Betreibers vollständig zerstört. Die Ukraine und Russland beschuldigen sich gegenseitig, den Staudamm gesprengt zu haben. Bundesaußenministerin Baerbock sprach auf ihrer Brasilien-Reise von einer menschengemachten Umweltkatastrophe, für die allein der - Zitat - "verbrecherische Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine" verantwortlich sei. Am Abend kommt der UNO-Sicherheitsrat in New York zu einer Dringlichkeitssitzung zusammen. Der ukrainische Präsident Selenskyj wollte sich per Video dazuschalten lassen.
    Diese Nachricht wurde am 06.06.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.