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Zehnter Todestag Robert Enke
"Auch Helden haben Depressionen"

Am 10. November 2009 nahm sich Robert Enke das Leben. Sein Tod löste große Bestürzung im deutschen Profi-Fußball aus – Nie wieder sollte ein Fußballer eine psychische Erkrankung aus Angst verschweigen müssen. Doch zehn Jahre nach seinem Tod stellt sich die Frage: Was haben wir aus seinem Tod gelernt?

Von Thomas Wheeler |
ARCHIV - Ein Hannover 96-Fan trägt sich am 11.11.2009 vor der AWD-Arena in Hannover in ein Kondolenzbuch für den toten Nationaltorwart Robert Enke ein. Enkes Todestag jährt sich am 10.11.2011 zum zweiten Mal. Foto: Kay Nietfeld dpa/lni (zu dpa-KORR "Stiftung: Mehr Sensibilität seit dem Enke-Tod" vom 09.11.2011) +++(c) dpa - Bildfunk+++ | Verwendung weltweit
Zehn Jahre nach dem Tod von Robert Enke sind Depressionen immer noch nicht komplett enttabuisiert (dpa / Kai Nietfeld)
Zehn Jahre nach dem Tod von Robert Enke erinnern viele Veranstaltungen und Schweigeminuten an diesem Wochenende an den ehemaligen Fußball-Nationaltorwart. Die Robert-Enke-Stiftung, die Teresa Enke gegründet hat, lud zu einer Podiumsdiskussion zum Thema "Was haben wir aus dem Tod von Robert Enke gelernt?"
Viele prominente Gäste
Bei der Veranstaltung wurde auch der Film «Robert Enke - auch Helden haben Depression» vorab gezeigt. Unter den Zuschauern waren unter anderen auch Enkes ehemalige Mitspieler von Hannover 96, aktuelle Spieler des Zweitligisten, der am Sonntag beurlaubte Trainer Mirko Slomka und Wolfsburgs Sportchef Jörg Schmadtke, der zum Zeitpunkt von Enkes Tod 96-Sportdirektor war.
Hoeneß kritisiert respektlosen Umgang in der Gesellschaft
Zu der anschließenden Diskussion hatte Stiftungschefin Teresa Enke, Witwe des Torhüters, Uli Hoeneß als Ehrengast eingeladen. Er erzählte von seinen Erfahrungen mit dem ehemaligen Nationalspieler Sebastian Deisler, der wegen seiner Depressionen seine Karriere beendete. «Ich habe in dem Film viele Parallelen zu Sebastian gesehen», meinte der Bayern-Präsident. Hoeneß kritisierte außerdem den respektlosen Umgang in der Gesellschaft und forderte stärkere Konsequenzen für Mobbing und Hasskommentare im Netz.