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Zenit

Die Wega, einer der hellsten Sterne der Nacht, zieht jetzt hoch über das Firmament. Auf der Breite von Madrid oder Ankara steht sie sogar im Zenit.

Damond Benningfield |
    Der Zenit spielte eine zentrale Rolle in der Astronomie und den Himmelsmythen vieler Völker. Bewohner Mittel- und Südamerikas richteten hohe Pfähle auf, um den Lauf der Sonne durch den Zenit zu verfolgen. Wenn die Sonne im Zenit stand, warfen die Pfähle keine Schatten.

    Der Stand der Sonne im Zenit könnte eine wichtige Rolle beim Bau des mexikanischen Stadtstaates Teotihuacan gespielt haben. Die ganze Stadt könnte so geplant worden sein, dass sie am Tag, an dem die Sonne im Zenit stand, auf den Aufgang der Plejaden ausgerichtet war. Die spätere Kultur der Azteken feierte wichtige Feste, wenn die Plejaden um Mitternacht im Zenit standen.

    Für viele Indianerstämme war der Zenit eine der heiligen Richtungen – zusammen mit den vier Haupthimmelsrichtungen und der, die direkt nach unten führt – dem Zenit also genau entgegengesetzt ist.

    Beobachten Sie den hellsten Stern im Sommerdreieck – die Wega. Hoch zieht sie über den Himmel. Menschen in Madrid oder Ankara erleben sie im Zenit. In unseren Breiten steht ein anderer heller Stern im Zenit. Etwa um 5.30 Uhr steht Mirfak im höchsten Punkt am Himmel. Er ist der hellste Stern im Sternbild Perseus.