"Rafiki" erzählt die Liebesgeschichte zweier Frauen, und das hat nun zum Verbot des Filmes in Kenia geführt: Homosexualität steht dort unter Strafe. Die Regisseurin von "Rafiki", Wanuri Kahiu, kritisierte, die Filmklassifizierungsbehörde beschneide die künstlerische Freiheit im Land. Auch Menschenrechtler und Aktivisten haben gegen das Verbot protestiert.
Kein Einzelfall, sagt die in Nairobi lebende Korrespondentin Bettina Rühl: Schon 2015 wurde der Film "The Stories of our Lives" eines schwul-lesbischen Künstlerkollektivs in Kenia verboten. Hintergrund ist, so Rühl, das Erstarken der sogenannten "Erweckungskirchen". Diese Kirchen machen in jüngster Zeit mit ihren extrem konservativen Gesellschaftsvorstellungen in vielen afrikanischen Ländern massiv Politik, sagt Bettina Rühl. Und die Politik beuge sich dem Druck oft nur allzu gern. Die kenianische Kulturszene stehe derzeit also gleich von zwei Seiten unter zunehmendem Druck: von Seiten der Kirchen und der Politik.