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Unwetter
Zentrale Autobahn in Griechenland auf gut 200 Kilometern gesperrt

In den von schweren Unwettern betroffenen Regionen Südosteuropas bleibt die Lage angespannt. In Bulgarien, Griechenland und in der Türkei sind mindestens 14 Menschen ums Leben gekommen. Besonders dramatisch ist die Lage in Mittelgriechenland. Die wichtigste Autobahnverbindung des Landes zwischen Athen und Thessaloniki ist auf gut 200 Kilometern gesperrt.

    Griechenland, Milina: Ein beschädigtes Auto steht nach einem Rekordregen zwischen Trümmern.
    Starke Unwetter in Griechenland (Thodoris Nikolaou/AP/dpa)
    Auch die Bahn stellte die Zugfahrten zwischen den beiden Städten ein. Die große Tiefebene in der Region Thessalien steht unter Wasser. Die Infrastruktur ist schwer getroffen: In zahlreichen Dörfern und großen Teilen der Städte Volos, Larisa und Karditsa gibt es keinen Strom und kein Wasser. Feuerwehr und Zivilschutz brachten zahlreiche Menschen mit Schlauchbooten aus ihren umspülten Häusern in Sicherheit. Meteorologen erwarten, dass die Regenfälle bis zum Abend aufhören.

    Barley fordert EU-Hilfen

    Die Vizepräsidentin des Europäischen Parlaments, Barley, forderte EU-Hilfen für die von den heftigen Unwettern betroffenen Länder im Südosten Europas. Die SPD-Politikerin sagte dem Redaktionsnetzwerk Deutschland, dafür solle der EU-Solidaritätsfonds in Anspruch genommen werden - so wie schon bei früheren Naturkatastrophen. Der Vorsitzende der Europäischen Volkspartei, der CSU-Politiker Weber, verlangte mehr Geld für den europäischen Katastrophenschutz. Er sagte, die sich ändernden Wetterbedingungen forderten alle Länder heraus, mehr in die Klimaanpassung und die Notfalldienste zu investieren.

    Griechischer Handelskammerpräsident sieht viele Probleme

    Der Geschäftsführer der Deutsch-Griechischen Industrie- und Handelskammer in Athen, Kelemis, sagte im Deutschlandfunk, es gebe sehr viele Probleme, die der griechische Staat noch lösen müsse. Aufgrund der Dauerkrisen der vergangenen Jahre sei wenig Geld in die Infrastruktur und den Katastrophenschutz gesteckt worden. Angesichts der jüngsten Brände und Überschwemmungen müsste nun vermutlich ein Milliardenbetrag mobilisiert werden.
    Das gesamte Interview können Sie hier nachlesen.
    Diese Nachricht wurde am 07.09.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.