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Antisemitismus
Zentralrat der Juden kritisiert Umgang mit documenta

Der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Schuster, hat fehlende Konsequenzen aus den Vorfällen bei der documenta in Kassel im vergangenen Jahr kritisiert. "Wir brauchen für die Zukunft ernsthaftere und überlegtere Ansätze, wie wir die Kunstfreiheit und den Kampf gegen Antisemitismus in Einklang bringen", sagte Schuster in Berlin.

11.05.2023
    Josef Schuster, Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland
    Josef Schuster, Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland (picture alliance / Hendrik Schmidt)
    Die alle fünf Jahre stattfindende Weltkunstausstellung stand 2022 wegen antisemitischer Darstellungen in der Kritik. Die Organisatoren gaben Untersuchungen in Auftrag, um die fraglichen Werke auf antisemitische Botschaften zu prüfen, den Umgang der Verantwortlichen damit zu analysieren und Empfehlungen auszusprechen. Schuster warf die Frage auf, inwieweit dieser Skandal hätte verhindert werden können, wenn man rechtzeitig auf Hinweise gehört und vor allem reagiert hätte. Schuster äußerte sich bei einer Veranstaltung im Haus der Wannseekonferenz.
    Zugleich warb Schuster dafür, dass Künstler, Kunstschaffende oder Organisatoren antisemitismuskritische künstlerische Projekte oder Programme stärker fördern.
    Diese Nachricht wurde am 11.05.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.