Vizepräsident Josef Schuster bedauerte Graumanns Entscheidung im Namen des Zentralrats und erklärte, er werde sich nach Gesprächen mit Präsidiumskollegen als Nachfolger zur Wahl stellen.
Amt kostete Graumann viel Kraft und Zeit
"Diese Entscheidung ist mir wirklich sehr schwer gefallen", sagte Graumann. Seine Aufgabe sei ihm eine "absolute Herzenssache" gewesen. Allerdings habe sie ihm viel Kraft und Zeit abverlangt. "Nach vier Jahren freue ich mich daher, wieder mehr Zeit für meine Familien und mein Privatleben zu haben." Graumann unterstützt Schusters Kandidatur. So würde Kontinuität gesichert.
Graumanns Stellvertreter Schuster erklärte: "Wir alle hätten uns von Herzen gewünscht, dass er weiterhin als Präsident des Zentralrats seine erfolgreiche Arbeit fortsetzt." Er habe "Außerordentliches" geleistet.
Neuwahl Ende November
Graumann stand seit November 2010 an der Spitze der Dachorganisation der jüdischen Gemeinden in Deutschland mit ihren rund 101.000 Mitgliedern. Satzungsgemäß wird der Zentralrat am 30. November in Frankfurt am Main eine neue Spitze wählen, die vier Jahre im Amts sein wird.
Der noch amtierende Präsident wurde am 20. August 1950 als Sohn polnischer Holocaust-Überlebender in Ramat Gan bei Tel Aviv geboren. Der 64-jährige Volkswirtschaftler setzte sich im Lauf seiner bisherigen Amtszeit unter anderem für eine bessere Integration von Zuwanderern und Jugendlichen in den jüdischen Gemeinden ein.
(tzi/nin)