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Zentralrat der Muslime drängt auf Berufung eines Bundesbeauftragten für Kampf gegen Islamfeindlichkeit

Der Zentralrat der Muslime hat nach den Veröffentlichungen des Unabhängigen Expertenkreises der Bundesregierung die Forderung nach Einberufung eines Bundesbeauftragten bekräftigt.

    Aiman A. Mazyek ist Vorsitzender des Zentralrats der Muslime in Deutschland bei einer Pressekonferenz in Berlin im Februar 2020
    Aiman A. Mazyek ist Vorsitzender des Zentralrats der Muslime in Deutschland (dpa/picture alliance - Abdulhamid Hosbas / Anadolu Agency)
    Seit im Jahr 2017 erstmals Muslimfeindlichkeit als eigenständiger rassistischer Straftatbestand erfasst worden sei, dränge man bereits auf diesen Schritt, teilte der Vorsitzende Mazyek mit. Seit dem seien rund zehn neue Beauftragte in Deutschland für andere Bereiche eingesetzt worden. Eine erneute Nichtbeachtung nach den eindeutigen Ergebnissen der Experten würde einer institutionellen Diskriminierung gleichkommen, führte er aus.
    In weiten Teilen der deutschen Bevölkerung gibt es nach Einschätzung von Fachleuten eine feindliche Haltung gegenüber Muslimen. Das ist ein Ergebnis aus dem gestern vorgelegten Abschlussbericht des Unabhängigen Expertenkreises. Demnach stimmt jeder Zweite in Deutschland muslimfeindlichen Aussagen zu. Die Experten fordern deshalb einen Sachverständigenrat und einen Bundesbeauftragten gegen Muslimfeindlichkeit.
    Diese Nachricht wurde am 30.06.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.