Nachweinen werden sie ihm ganz sicher nicht. Im Gegenteil: Die britischen Gewerkschaften machen keinen Hehl daraus, dass sie Tony Blairs Abgang begrüßen. Ginge es nach ihnen, dann sollte der Premierminister sogar möglichst umgehend zurücktreten, nicht erst im nächsten Jahr, so unzufrieden sind sie mit der Politik des Regierungschefs, die ihnen viel zu marktwirtschaftlich ausgerichtet ist.
Die Zeiten von New Labour seien vorbei, frohlockt Dave Prentis, der Gewerkschaftschef der öffentlich Bediensteten. Schadenfreude, die Tony Blair zu spüren bekommen wird, wenn er heute den Kongress der britischen Gewerkschaften besucht. Der Premierminister sieht sich hier mit Forderungen konfrontiert, seinen Hut schon vor den Regionalwahlen im nächsten Mai zu nehmen. Doch nicht nur Tony Blair steht unter Druck. Auch Gordon Brown, sein designierter Nachfolger, sieht sich mittlerweile massiver Kritik aus den eigenen Reihen ausgesetzt. Dem Schatzkanzler wird vorgeworfen, mit seinem tagelangen Schweigen ganz bewusst zur Entmachtung von Blair beigetragen zu haben.
Brown habe sich nicht wie ein Premierminister benommen. Eigentlich komme man doch einem Kollegen, der in Schwierigkeiten gerät, zu Hilfe, kritisiert der frühere Staatssekretär Frank Field. Und er ist nicht der einzige, der den Schotten verdächtigt, gegen Blair intrigiert zu haben, verantwortlich zu sein, für die öffentlichen Rücktrittsforderungen, mit denen der Premierminister gezwungen wurde, sich vor Fernsehkameras auf einen Abgang binnen eines Jahres festzulegen.
Da habe es so viele Gerüchte und Briefe gegeben, aber er habe damit nichts zu tun, so hat Gordon Brown in der BBC bestritten, von dem Schreiben gewusst zu haben, in dem 15 Labour-Abgeordnete Blair zum Abdanken aufgefordert haben. Dass das stimmt, daran gibt es allerdings erhebliche Zweifel, seit durchgesickert ist, dass einer der Unterzeichner, der in der vergangenen Woche zurückgetretene Staatssekretär Tom Watson den Schatzkanzler zuhause besucht hat, nur einen Tag vor seinem Rücktritt. Tony Blair - so berichten Londoner Medien - sei außer sich über solche "Verlogenheit".
Das sei doch völlig töricht und er wundere sich über Gordon Brown. Denn wenn man gesagt bekommt, dass man Kapitän eines Schiffes wird im nächsten Jahr, dann versenkt man das Schiff doch nicht in diesem Jahr - oder?, fragt sich der Labour-Abgeordnete Tony Wright. Brown habe sich "dumm" verhalten, sei "nervös" und "unsicher", kritisiert auch der frühere Innenminister Charles Clarke und stellt damit in Frage, ob der Schatzkanzler überhaupt zum Regierungschef taugen würde.
Mindestens zehn Kabinettsmitglieder sollen Medienberichten zufolge dabei sein, nach einem parteiinternen Gegenkandidaten Ausschau zu halten, offenbar mit Billigung von Tony Blair. Innenminister Reid und Bildungsminister Johnson kämen in Frage. Realistisch gesehen dürften ihre Chancen, Gordon Brown die Blair-Nachfolge noch streitig zu machen, nicht allzu groß sein. Doch der erbitterte Parteistreit und die Demontage des Schatzkanzlers könnten zu einem schnellen Machtverlust führen, wenn die neue Regierung dann bei der nächsten Unterhauswahl gegen die wieder erstarkte, konservative Tory-Opposition antreten muss, zumal Britanniens künftiger Premier sich schon heute Forderungen ausgesetzt sieht nach einem Richtungswechsel, nach einem Linksruck.
Wenn Gordon Brown Premierminister wird und zum Beispiel nichts an der Privatisierungspolitik im Gesundheitswesen ändert - so droht der Gewerkschaftsboss Dave Prentis -, dann wird Browns Amtszeit als Regierungschef "die kürzeste seit Jahrzehnten".
Die Zeiten von New Labour seien vorbei, frohlockt Dave Prentis, der Gewerkschaftschef der öffentlich Bediensteten. Schadenfreude, die Tony Blair zu spüren bekommen wird, wenn er heute den Kongress der britischen Gewerkschaften besucht. Der Premierminister sieht sich hier mit Forderungen konfrontiert, seinen Hut schon vor den Regionalwahlen im nächsten Mai zu nehmen. Doch nicht nur Tony Blair steht unter Druck. Auch Gordon Brown, sein designierter Nachfolger, sieht sich mittlerweile massiver Kritik aus den eigenen Reihen ausgesetzt. Dem Schatzkanzler wird vorgeworfen, mit seinem tagelangen Schweigen ganz bewusst zur Entmachtung von Blair beigetragen zu haben.
Brown habe sich nicht wie ein Premierminister benommen. Eigentlich komme man doch einem Kollegen, der in Schwierigkeiten gerät, zu Hilfe, kritisiert der frühere Staatssekretär Frank Field. Und er ist nicht der einzige, der den Schotten verdächtigt, gegen Blair intrigiert zu haben, verantwortlich zu sein, für die öffentlichen Rücktrittsforderungen, mit denen der Premierminister gezwungen wurde, sich vor Fernsehkameras auf einen Abgang binnen eines Jahres festzulegen.
Da habe es so viele Gerüchte und Briefe gegeben, aber er habe damit nichts zu tun, so hat Gordon Brown in der BBC bestritten, von dem Schreiben gewusst zu haben, in dem 15 Labour-Abgeordnete Blair zum Abdanken aufgefordert haben. Dass das stimmt, daran gibt es allerdings erhebliche Zweifel, seit durchgesickert ist, dass einer der Unterzeichner, der in der vergangenen Woche zurückgetretene Staatssekretär Tom Watson den Schatzkanzler zuhause besucht hat, nur einen Tag vor seinem Rücktritt. Tony Blair - so berichten Londoner Medien - sei außer sich über solche "Verlogenheit".
Das sei doch völlig töricht und er wundere sich über Gordon Brown. Denn wenn man gesagt bekommt, dass man Kapitän eines Schiffes wird im nächsten Jahr, dann versenkt man das Schiff doch nicht in diesem Jahr - oder?, fragt sich der Labour-Abgeordnete Tony Wright. Brown habe sich "dumm" verhalten, sei "nervös" und "unsicher", kritisiert auch der frühere Innenminister Charles Clarke und stellt damit in Frage, ob der Schatzkanzler überhaupt zum Regierungschef taugen würde.
Mindestens zehn Kabinettsmitglieder sollen Medienberichten zufolge dabei sein, nach einem parteiinternen Gegenkandidaten Ausschau zu halten, offenbar mit Billigung von Tony Blair. Innenminister Reid und Bildungsminister Johnson kämen in Frage. Realistisch gesehen dürften ihre Chancen, Gordon Brown die Blair-Nachfolge noch streitig zu machen, nicht allzu groß sein. Doch der erbitterte Parteistreit und die Demontage des Schatzkanzlers könnten zu einem schnellen Machtverlust führen, wenn die neue Regierung dann bei der nächsten Unterhauswahl gegen die wieder erstarkte, konservative Tory-Opposition antreten muss, zumal Britanniens künftiger Premier sich schon heute Forderungen ausgesetzt sieht nach einem Richtungswechsel, nach einem Linksruck.
Wenn Gordon Brown Premierminister wird und zum Beispiel nichts an der Privatisierungspolitik im Gesundheitswesen ändert - so droht der Gewerkschaftsboss Dave Prentis -, dann wird Browns Amtszeit als Regierungschef "die kürzeste seit Jahrzehnten".