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Ein Jahr nach Amoktat von Hamburg
Zeugen Jehovas: Angriffe auf Mitglieder haben zugenommen

Die Zeugen Jehovas beklagen eine Zunahme von verbalen und körperlichen Angriffen auf Mitglieder der Glaubensgemeinschaft. Vor einem Jahr wurden bei einer Amoktat in einer Gemeinde in Hamburg sieben Menschen getötet.

    Polizisten stehen vor einem Gebäude, der Eingang wird mit einer Plane verdeckt.
    Am 9. März 2023 erschoss ein Mann sieben Mitglieder einer Gemeinde der Zeugen Jehovas in Hamburg. (picture alliance / dpa / Daniel Bockwoldt)
    Der Menschenrechtsbeauftragte der Zeugen Jehovas, Steiner, sagte der "Funke Mediengruppe", es seien mehr als 150 Fälle von Beleidigungen, Drohungen oder Übergriffen aus den vergangenen beiden Jahren dokumentiert worden. Die Zahl der Taten gegen Mitglieder sei nach dem Attentat von Hamburg stark gestiegen. "Drohbotschaften an Türen von Gläubigen, verwüstete Literatur-Trolleys sowie schmähende und menschenunwürdige Beleidigungen sind für Jehovas Zeugen bei der friedlichen Ausübung ihres Glaubens keine Ausnahme mehr", erklärte Steiner.

    Ermittlungen gegen Mitarbeiter der Waffenbehörde

    Am 9. März 2023 hatte ein ehemaliges Mitglied der Zeugen Jehovas in einer Gemeinde in Hamburg sieben Menschen getötet und sich anschließend selbst erschossen. Die Generalstaatsanwaltschaft ermittelt gegen einen Mitarbeiter der Waffenbehörde, der Informationen über den späteren Amokschützen nicht ordnungsgemäß weitergegeben haben soll. Die Ermittlungen gegen drei Mitglieder eines Prüfungsausschusses im Schießverein des Täters wurden im Februar eingestellt.
    Diese Nachricht wurde am 09.03.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.