Die Aluminiumräder eines Mondautos ruckeln über den harten Gehweg. Das Gefährt sieht aus wie die Marsrover der Nasa, noch stärker vielleicht wie die sowjetischen Mondrover aus den 70er Jahren. Genau dorthin will eine Gruppe von jungen Informatikern, Ingenieuren und Physikern auch ihren Rover schicken. Der Asimov R-3 ist so groß wie ein Couchtisch und wiegt 25 Kilogramm. Sein Umfeld nimmt er über drei Kameras wahr und fährt anders als die bisherigen unbemannten Mondautos nur auf vier Rädern.
"Das heißt, der Rover kann komplett seitwärts fahren oder auch einfach: Es gibt kein wirkliches vorne und hinten. Das bringt einem einerseits viele Vorteile, aber man muss auch unheimlich viel beachten. Wenn man es falsch anstellt - aber das kann man bei jedem Rover - kann man sich super einbuddeln. Wenn man es richtig anstellt, kann man damit sehr gut um alle Hindernisse herum navigieren."
Robert Böhme ist Informatiker und leitet nebenher die selbst ernannten Teilzeitwissenschaftler. Die Teammitglieder arbeiten tagsüber in Softwarefirmen oder studieren Maschinenbau. Abends und am Wochenende investieren sie jede freie Minute in Asimov, damit der Rover auch wirklich das erste privat entwickelte Raumschiff auf dem Mond wird und sich im Wettkampf gegen 28 Mitbewerber durchsetzt. Vor gut vier Jahren rief die US-amerikanische X-Prize-Stiftung den Preis aus. Der Suchmaschinenkonzern Google versprach dem Siegerteam bis zu 30 Millionen US-Dollar. Doch Geld fließt erst, wenn es einem Team gelingt, seinen Rover sicher auf dem Mond zu abzusetzen, ihn mindestens 500 Meter weit fahren zu lassen und – zum ersten Mal in der Raumfahrtgeschichte – ein hochauflösendes Livevideo von der Oberfläche zu übertragen. Für all das und mehrere Zusatzaufgaben bleibt Zeit bis zum 31. Dezember 2015.
Die Teilzeitwissenschaftler gehen dorthin einen eigenen und für die Raumfahrtbranche untypischen Weg. Sie suchten sich handelsübliche irdische Elektronik und entwickelten sie für ihre Zwecke weiter, zusätzlich angepasst an die harschen Weltraumbedingungen. Böhme:
"Es ist momentan ja so und es ist auch schon seit Jahren bekannt, dass man sagt: 'Hey, wir holen Technologie aus der Raumfahrt in die Industrie.' Was wir gerne mal machen wollen, ist: Wir holen Technologie aus der Industrie zurück in die Raumfahrt."
Und immerhin müssen 80 Prozent der Mondmission nach den Regeln des X-Prize privat finanziert sein. Dagegen dürfen öffentliche Stellen oder Raumfahrtagenturen das Projekt nur untergeordnet unterstützen. Trotzdem helfen auch Studenten von der Technischen Universität Hamburg, die Hardware für Weltraumbedingungen anzupassen. Und selbst das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt DLR ist mittlerweile als Partner an der Mission beteiligt. Die erfahrenen Raumfahrtingenieure grübelten gemeinsam mit den Teilzeitwissenschaftlern, welche Radkonstruktion auf dem Mond wohl am besten funktioniert und sie halfen am Ende sogar, die Räder am Modell Asimov R-3 zu montieren.
""Also hier kommt jetzt der ein bisschen jugendliche Esprit – wir sind ja doch ein relativ junges Team – mit den halt 40, 50 Jahren Erfahrung des DLR zusammen und wir haben wirklich einen guten Weg gefunden, dass wir zusammenarbeiten können und das wird man jetzt auch in den nächsten Monaten sehen","
sagt Teammitglied Mario Kulczynski. Doch wie alles in der Raumfahrt ist die Mission riskant, gerade verschärft durch das geringe Budget, das zehnfach geringer ist als bei staatlichen Mondsonden. Damit Asimov das nicht zum Verhängnis wird, ließen sich die Tüftler für ihre Landung kürzlich auch bei Planetenforschern an der TU Berlin beraten. Sie schlugen eine ruhige Ecke des Mondes am Rande des Mare Serenitatis vor: Die letzten zwei Menschen auf dem Mond sprangen hier ausgelassen herum: Die Astronauten Eugene Cernan und Harrison Schmitt. Ihre Spuren im feinen und ebenen Regolithstaub vom Dezember 1972 werden vielleicht nicht die letzten gewesen sein.
"Das heißt, der Rover kann komplett seitwärts fahren oder auch einfach: Es gibt kein wirkliches vorne und hinten. Das bringt einem einerseits viele Vorteile, aber man muss auch unheimlich viel beachten. Wenn man es falsch anstellt - aber das kann man bei jedem Rover - kann man sich super einbuddeln. Wenn man es richtig anstellt, kann man damit sehr gut um alle Hindernisse herum navigieren."
Robert Böhme ist Informatiker und leitet nebenher die selbst ernannten Teilzeitwissenschaftler. Die Teammitglieder arbeiten tagsüber in Softwarefirmen oder studieren Maschinenbau. Abends und am Wochenende investieren sie jede freie Minute in Asimov, damit der Rover auch wirklich das erste privat entwickelte Raumschiff auf dem Mond wird und sich im Wettkampf gegen 28 Mitbewerber durchsetzt. Vor gut vier Jahren rief die US-amerikanische X-Prize-Stiftung den Preis aus. Der Suchmaschinenkonzern Google versprach dem Siegerteam bis zu 30 Millionen US-Dollar. Doch Geld fließt erst, wenn es einem Team gelingt, seinen Rover sicher auf dem Mond zu abzusetzen, ihn mindestens 500 Meter weit fahren zu lassen und – zum ersten Mal in der Raumfahrtgeschichte – ein hochauflösendes Livevideo von der Oberfläche zu übertragen. Für all das und mehrere Zusatzaufgaben bleibt Zeit bis zum 31. Dezember 2015.
Die Teilzeitwissenschaftler gehen dorthin einen eigenen und für die Raumfahrtbranche untypischen Weg. Sie suchten sich handelsübliche irdische Elektronik und entwickelten sie für ihre Zwecke weiter, zusätzlich angepasst an die harschen Weltraumbedingungen. Böhme:
"Es ist momentan ja so und es ist auch schon seit Jahren bekannt, dass man sagt: 'Hey, wir holen Technologie aus der Raumfahrt in die Industrie.' Was wir gerne mal machen wollen, ist: Wir holen Technologie aus der Industrie zurück in die Raumfahrt."
Und immerhin müssen 80 Prozent der Mondmission nach den Regeln des X-Prize privat finanziert sein. Dagegen dürfen öffentliche Stellen oder Raumfahrtagenturen das Projekt nur untergeordnet unterstützen. Trotzdem helfen auch Studenten von der Technischen Universität Hamburg, die Hardware für Weltraumbedingungen anzupassen. Und selbst das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt DLR ist mittlerweile als Partner an der Mission beteiligt. Die erfahrenen Raumfahrtingenieure grübelten gemeinsam mit den Teilzeitwissenschaftlern, welche Radkonstruktion auf dem Mond wohl am besten funktioniert und sie halfen am Ende sogar, die Räder am Modell Asimov R-3 zu montieren.
""Also hier kommt jetzt der ein bisschen jugendliche Esprit – wir sind ja doch ein relativ junges Team – mit den halt 40, 50 Jahren Erfahrung des DLR zusammen und wir haben wirklich einen guten Weg gefunden, dass wir zusammenarbeiten können und das wird man jetzt auch in den nächsten Monaten sehen","
sagt Teammitglied Mario Kulczynski. Doch wie alles in der Raumfahrt ist die Mission riskant, gerade verschärft durch das geringe Budget, das zehnfach geringer ist als bei staatlichen Mondsonden. Damit Asimov das nicht zum Verhängnis wird, ließen sich die Tüftler für ihre Landung kürzlich auch bei Planetenforschern an der TU Berlin beraten. Sie schlugen eine ruhige Ecke des Mondes am Rande des Mare Serenitatis vor: Die letzten zwei Menschen auf dem Mond sprangen hier ausgelassen herum: Die Astronauten Eugene Cernan und Harrison Schmitt. Ihre Spuren im feinen und ebenen Regolithstaub vom Dezember 1972 werden vielleicht nicht die letzten gewesen sein.