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Zittern vom Rande des Universums

Irgendwo am Rande des Universums bahnt sich eine der üblichen Katastrophen an. Zwei gigantische schwarze Löcher rasen aufeinander zu und verschmelzen. Zu sehen ist das Spektakel in Milliarden von Lichtjahren Entfernung nicht mehr. Trotzdem bleibt es nicht unerkannt: wie ein Stein im Ententeich schlägt die kosmische Kollision Wellen in der Raumzeit: Gravitationswellen.

Christiane Knoll |
    In seiner allgemeinen Relativitätstheorie hat Einstein solche Gravitationswellen vorhergesagt. Jetzt wollen Forschergruppen in Italien, den USA und Deutschland sie erstmals nachweisen. Bei Hannover entsteht mit GEO 600 der kleinste der vier geplanten Gravitationswellendetektoren. Er wird seine 600 Meter langen Fühler als erster ausstrecken. Über eine eventuelle Konkurrenz sprechen die Arbeitsgruppen zwar nicht gerne, aber mit dem zeitlichen Vorsprung könnte die britisch-deutsche Kollaboration Wissenschaftsgeschichte schreiben: Wer als erster ein Zittern vom Rande des Universums auffängt, dem ist ein Nobelpreis sicher.