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Tag gegen antimuslimischen Rassismus
Zivilgesellschaftliche Initiativen wollen für Folgen von Islamfeindlichkeit sensibilisieren und an Tod von Marwa El-Sherbini erinnern

Bundesweit gibt es heute in mehreren Städten und Gemeinden Veranstaltungen zum Tag gegen antimuslimischen Rassismus.

    Hamburg: Eine deutsche Konvertitin mit Kopftuch, die Opfer eines tätlichen Übergriffes wurde, steht im Stadtteil St. Georg auf dem Bürgersteig. 898 antimuslimische Vorfälle hat die Allianz gegen Islam- und Muslimfeindlichkeit im vergangenen Jahr erfasst.
    Frauen, die durch ihr Kopftuch als Muslimin zu erkennen sind, berichten häufig von Anfeindungen. (picture alliance/dpa/Georg Wendt)
    Kommunen und zivilgesellschaftliche Initiativen wollen unter anderem mit Fachvorträgen, Diskussionsrunden oder öffentlichen Aktionen für das durch Islamfeindlichkeit ausgelöste Leid vieler Menschen sensibilisieren. Zudem soll an den Tod der Ägypterin Marwa El-Sherbini erinnert werden. Sie hatte heute vor 14 Jahren vor dem Landgericht Dresden als Zeugin ausgesagt, nachdem sie und ihr Kind auf einem Spielplatz antimuslimisch beleidigt worden waren. Unmittelbar nach ihrer Aussage wurde Sherbini im Gerichtssaal vor den Augen ihrer Familie von dem angeklagten Täter niedergestochen.
    Am Donnerstag hatte der von der Bundesregierung 2020 berufene Unabhängige Expertenkreis Muslimfeindlichkeit seinen Abschlussbericht vorgestellt. Demnach stimmt jeder Zweite in Deutschland antimuslimischen Aussagen zu. Die Experten fordern deshalb einen Sachverständigenrat und einen Bundesbeauftragten.
    Diese Nachricht wurde am 01.07.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.