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Zodiakallicht am Abend
Der zauberhaft glimmende Staub des Sonnensystems

Der Abendhimmel zeigt derzeit, dass der Raum zwischen den Planeten keineswegs komplett leer ist. Etwa zwei Stunden nach Sonnenuntergang ist ein Lichtkeil zu erkennen, der vom Westhorizont durch die Sternbilder Fische und Widder bis fast zum Stier reicht: das Zodiakallicht.

Von Dirk Lorenzen | 20.02.2022
Das Zodiakallicht, beobachtet vom Observatorium La Silla in Chile
Das Zodiakallicht, beobachtet vom Observatorium La Silla in Chile (ESO/Y. Beletsky)
Das leuchtende Gebilde läuft nach oben etwas spitz zu. Die Fachleute sprechen vom Zodiakallicht, weil diese Erscheinung entlang der Sternbilder des Tierkreises, des Zodiaks, zu sehen ist.
Um die Sonne kreisen nicht nur acht Planeten und Millionen von Asteroiden und Kometen. Hinzu kommen Myriaden von Staubpartikeln, die sich in der Ebene des Sonnensystems sammeln. Sie streuen und reflektieren das Sonnenlicht und sorgen so für diesen Lichtkeil am Firmament.

Nur die Abende bis zum 3. März sind für eine Beobachtung gut geeignet

Das Zodiakallicht ist bei uns immer dann gut zu sehen, wenn diese Ebene steil zum Horizont steht. Das ist im Frühjahr abends und im Herbst morgens der Fall.
Das schwache Leuchten des Staubes ist nur von wirklich dunklen Orten aus gut zu beobachten. In den Städten wird es von der Flut an Kunstlicht überstrahlt. Auch das Mondlicht stört. Daher sind nur die Abende bis zum 3. März für eine Beobachtung besonders gut geeignet.
Als der Himmel noch überall dunkel war und die Menschen ihn bewusster wahrgenommen haben, war von der falschen Dämmerung die Rede. Tatsächlich ist der leuchtende Staub bei perfekten Bedingungen sehr auffällig und kommt fast an die Intensität der Milchstraße heran.
In den kommenden zwei Wochen lässt sich abends verfolgen, wie die Dämmerung kein Ende nimmt – weil das Weltall so staubig ist.

Externe Links zum Thema:
Das Zodiakallicht
Aufnahmen des Zodiakallichts