Musikfestivals umweht immer noch der Mythos des legendären Woodstock-Spektakels 1969 - als Orte der Freiheit, des kreativen Austauschs und der politischen Slogans. Mittlerweile gibt es in den Sommermonaten kaum ein Wochenende, an dem nicht mindestens ein Musikgroßevent auf grüner Wiese gefeiert wird. Den Fans bieten die Festivals Spaß und kleine Fluchten aus dem Alltag - für Musiker sind sie eine wichtige Einnahmequelle.
Doch das Überangebot führt zu austauschbaren Line-ups. Kommerzielle Interessen überlagern verstärkt die Festivalkultur. Apps und elektronische Armbänder verändern das Konzerterlebnis. Die Veranstalter müssen sich fragen, was vom alten Geist übrig geblieben ist - und wie sich die Festivals in Zukunft behaupten können.
Unsere Gesprächsgäste sind:
Julia Gudzent, Festival-Bookerin für splash!, Melt! und Lollapalooza Berlin
Jens Balzer, Musikkritiker und stellvertretender Feuilletonleiter der Berliner Zeitung
Elsita Sanya, Geschäftsführerin von Eventbrite Deutschland, Anbieter von Ticketing und Eventtechnologien
Auftreten werden die deutsch-australische Band Keøma und der kanadische Singer-Songwriter Ben Caplan.
Programmtipp: Am Freitag, 23. September, sendet die "Tonart" bei Deutschlandradio Kultur ebenfalls live aus Hamburg