"Drei Wünsche darf ich dir gewähren."
"Nun, meine Leber wird es nicht mehr lange machen, meine Knie schmerzen, und ich werde immer vergesslicher."
"Kein Problem."
Ein himmelsgleiches Lächeln.
"Einmal Leberaufbau, einmal Gelenkhaut aus der Retorte und einmal unsere neue Alzheimer-Vorbeugungs-Kur. Hm, ... Hotelkosten, ... Verpflegung, zwei Wochen REHA. Das macht 75.000 Euro. Mastercard oder VISA?"
"Gesundheit ist das höchste Kapital in einer Gesellschaft des langen Lebens."
83 Jahre. So alt wird ein Mädchen durchschnittlich werden, das heute in Deutschland geboren wird. Jungen werden etwa 78. Bis zum Jahr 2032 wird diese durchschnittliche Lebenserwartung noch steigen. Die Menschen in Deutschland werden immer älter. Und die Älteren immer mehr. Während die Zahl der jungen kontinuierlich fällt, wächst die Zahl der Alten stetig. Mehr als jeder dritte wird in 20 Jahren 65 oder älter sein. In einer solchen Gesellschaft des "langen Lebens", wie der Zukunftsforscher Horst Opaschowski sie nennt, verschieben sich die Werte. Lange war es die ewige Jugendlichkeit, die als besonders erstrebenswert galt. Das neue Lebensideal wird die Mitte des Lebens sein – um das 40. Lebensjahr, sagt der ehemalige wissenschaftliche Leiter der Hamburger "Stiftung für Zukunftsfragen".
"Das können Sie teilweise heute schon beobachten. Der 50-Jährige spielt Tennis wie ein 40-Jähriger, die 60-Jährige, die wirkt wie eine Power-Frau mit 48. Und die 70-Jährigen, die machen doch heute Antarktis-Reisen, die früher für die 40-Jährigen gedacht waren."
Körperlich und geistig fit bleiben. Dabei wird eine Ersatzteilmedizin nur bedingt helfen können. Verschlissene Kniegelenke oder kaputte Hüften können durch Kunstgelenke ersetzt werden. Komplexe Organe wie Nieren oder Bauchspeicheldrüsen im Labor nachzuzüchten, wird wohl auch bis 2032 kaum gelingen. Da heißt es, pfleglich mit den eigenen Ressourcen umgehen – und auf altbewährte Rezepte setzen: Früh beginnen, sich gesund zu ernähren. Sport treiben, nicht rauchen, wenig Alkohol. Lernen und sich weiterbilden.
"Die Schwester meiner Mutter ist gerade 100 Jahre alt geworden. Sie lernt täglich Telefonnummern auswendig. Sie kennt Telefonnummern, wo ich selbst nachschlagen muss. Aber das ist ihr geistiges Fitnessprogramm. Vor zehn Uhr morgens darf ich sie nicht stören, weil sie mit ihrer Morgengymnastik beschäftigt ist. Sie lebt in größter Bescheidenheit. Das ist eine Einstellung zum Leben, die ich nur bewundern kann. Und ich glaube, nur so kann man 100 Jahre und mehr werden."
Mit einem klugen, gesunden Lebenswandel lässt sich vielen Leiden vorbeugen: Herzinfarkt, Schlaganfall oder der Zuckerkrankheit, Diabetes 2. Ihr Ausbruch könnte um Jahre verzögert werden. Doch das Schicksal lässt sich so nicht außer Kraft setzen. Wolfgang Eckart, der in Heidelberg das Institut für Geschichte und Ethik der Medizin leitet, ist überzeugt, auch im Jahr 2032 wird es die großen Krankheiten noch geben:
"Da sind in erster Linie die großen Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Gefäßerkrankungen, dann aber auch Krebs, selbstverständlich. Auch Infektionserkrankungen wird es in 20 Jahren noch geben. Allerdings wird sich bei vielen Krankheiten der Umgang möglicherweise verändert haben in 20 Jahren."
Beispiel Bluthochdruck. Der Blutdruck schwankt im Laufe eines Tages. Bei Belastung ist er höher, als wenn wir ruhen. Ein Messwert allein hat da nur geringe Aussagekraft. Wichtig ist eine Langzeitkontrolle.
"Das machen wir ja heute auch schon mit aufwendigen Apparaturen. Jeder kennt das: 24-Stunden-Blutdruck. Ist eine lästige Geschichte, vor allem im Bett."
Künftig wird es ganz andere Wege geben, den Blutdruck zu kontrollieren, ohne den Alltag zu stören. Dank winziger Sensoren.
"Wenn man Detektoren, Mikrodetektoren für den Blutdruck – so kleine Chips, wie wir die aus den Radios kennen oder aus den Fernsehapparaten, wenn man die kurzfristig unter die Haut implantieren kann und dann automatisch messen lässt. Und Blutdruckkrisen insbesondere in der Nacht, die auftreten, dann sehr viel besser in den Griff bekommt und erkennen kann."
Werden Herz und Nieren ausreichend durchblutet? Ist der Blutdruck im Normbereich? Die Sensoren messen konstant und senden die Werte an eine Funkstation. Dem Arzt hilft das, die richtige Dosis Bluthochdruck-Medikamente zu verordnen. Dem Menschen mit Bluthochdruck verhilft es zu mehr Sicherheit und Komfort.
"Es ist ja heute noch relativ lästig, jeden Morgen und jeden Abend seine Blutdrucktabletten zu nehmen, das wird möglicherweise besser werden, wenn man sich solch Blutdruckpräparate als Langzeitpräparate verabreichen lässt und dann in Kombination mit den Detektoren – also mit den Blutdruckmessgeräten, die unmerkbar unseren Blutdruck registrieren und auch weitergeben, signalisieren – dem Arzt zum Beispiel – wird das sicherlich eine positive Entwicklung sein. Da habe ich große Hoffnung."
"London: Der Anschlag auf das Kaufhaus "Fenwicks" hat ein elftes Todesopfer gefordert. Eine dem radikalen Spektrum zuzuordnende Sekte hat sich inzwischen zu dem Attentat bekannt. In einem Schreiben der "Aktion gegen den unheiligen Kaufrausch" heißt es, die Aktionsgruppe habe ein Virus in die Klimaanlage des Kaufhauses eingeschleust. Nach Behördenangaben befinden sich derzeit noch etwa 200 Menschen in ärztlicher Behandlung. Sie waren mit Übelkeit und Atemnot in Kliniken eingeliefert worden"
Science Fiction-Filme und -Romane spielen mit der Angst vor Krankheitserregern. Bakterien oder Viren, die im Labor von verrückten oder machthungrigen Forschern entwickelt wurden. Der Erfindungsreichtum der Natur aber ist sehr viel größer als der des Menschen. Gefahren werden auch im Jahr 2032 daher vor allem von altbekannten Keimen ausgehen, davon ist Wolfgang Eckart von der Universität Heidelberg überzeugt.
"Krankenhausinfektionen, die Wundinfektionen, die scheinbar banalen saisonalen Infektionen oder aber auch alte, klassische Keime wie Streptokokken zum Beispiel – mit großer Lernfähigkeit – werden uns weiter begleiten in ihrer Gefährlichkeit und werden uns zwingen, sehr kreativ zu denken und sehr kreativ zu forschen."
Heute schon können wir vielen Infektionen vorbeugen - dank einer Schutzimpfung. Masern, Mumps, Röteln, Scharlach, Kinderlähmung, Wundstarrkrampf. Viele Krankheiten haben so einen Teil ihres Schreckens verloren. Und in den nächsten 20 Jahren werden weitere Impfstoffe hinzukommen. So groß hier der Fortschritt ist, so groß bleibt die Herausforderung, Infektionen zu behandeln. Im Moment lassen sich die meisten bakteriellen Infekte noch erfolgreich mit Antibiotika therapieren. Aber Wolfgang Eckart bemerkt einen beunruhigenden Trend: Immer häufiger finden sich Bakterien, die unempfindlich sind gegen einen oder mehrere herkömmliche Antibiotika.
"Das heißt, dass die Erreger selber immer mehr gelernt haben, mit diesen Chemikalien umzugehen. Und das ist ein Problem, das auch die Probleme der Zukunft aufzeigen wird. Denn diese Erreger sind ja nicht dümmer geworden. Sondern sie sind genauso clever, (…) wie sie es immer schon waren."
Haben Bakterien einmal gelernt, mit Wirkstoffen zu leben, von denen sie eigentlich abgetötet werden sollten, geht diese Fähigkeit nicht mehr verloren.
"Auf der anderen Seite werden wir als Ärztinnen und Ärzte auch immer mehr lernen müssen, noch zurückhaltender mit dem Einsatz dieser Medikamente umzugehen."
Je sparsamer und gezielter Antibiotika eingesetzt werden, umso länger dauert es, bis sich resistente Keime entwickeln. Ganz verhindern aber lässt sich dies nicht. Daher gilt: Ganz neue, anders wirkende Antibiotika müssen her, damit Bakterien nicht eines Tages wieder zu einer tödlichen Bedrohung werden. Doch die Pharmaindustrie ist bislang eher zurückhaltend. Neue Wirkstoffe zu entwickeln, ist teuer. Und bis ein neues Präparat auf den Markt kommt, vergehen schnell fünf, zehn oder mehr Jahre. Mehr Grund zu Optimismus gibt es in einem anderen großen Bereich der Medizin, der Krebsmedizin. Sie befindet sich gerade im Umbruch. Heute basiert die Krebsbehandlung auf drei Säulen: Stahl, Strahl und Chemotherapie. Der Chirurg entfernt den Tumor, noch im Körper verbliebene Zellen sollen mithilfe der Strahlentherapie oder der Chemotherapie abgetötet werden. Künftig könnte die Krebsbehandlung durch eine maßgeschneiderte, "persönliche" Medikamentenbehandlung ergänzt oder abgelöst werden. Forscher schaffen dafür gerade die Grundlagen. Weltweit vergleichen sie dazu systematisch die genetischen Unterschiede zwischen gesunden Zellen und Krebszellen.
Koordiniert wird das sogenannte Krebs-Genom-Projekt in dem kleinen britischen Ort Hinxton, in der Nähe von Cambridge. Dort am Sanger Institute befindet sich das größte europäische Genom-Forschungszentrum.
"So we are walking in the Sanger’s instrument room. This is where all of our large sequencing instruments are kept."
Harold Swerdlow ist Chef der Abteilung für Sequenziertechnik am Sanger Institute. Er ist der Herr über 40 Sequenzierautomaten, die die Reihenfolge der Bausteine des Erbguts im Zellkern auslesen.
"This here is about a meter by a meter by a meter and it is in black and white, kind of modern look."
Die modernen Automaten sind einen Kubikmeter groß. Kaum größer als ein Kühlschrank. Im Innern: teuerste Technik auf engstem Raum, kleine Kameras, Laser, Filter in verschiedenen Farben und modernste Computerchips. Außen zeigen einzig kleine LED-Leuchten an, ob der Automat arbeitet.
"You can sequence an entire human genome on a single chip. So at any time we can sequence two genomes on these instruments."
Das gesamte Erbgut eines Menschen, das in jeder seiner Zellen steckt, kann hier auf einem einzigen Chip gelesen werden, erzählt Harold Swerdlow. Und da das Gerät zwei Chips besitzt, kann es parallel zwei Genome in einer Woche sequenzieren. Vollautomatisch. Früher wurden Tumore danach eingeteilt, in welchem Organ sie entstanden sind: Bauchspeicheldrüsenkrebs, Darmkrebs, Brustkrebs, Lungenkrebs, Hodenkrebs. Das Krebsgenomprojekt hat schon gezeigt, dass zum Beispiel Darmkrebs nicht gleich Darmkrebs ist. Es gibt unterschiedliche Arten von Darmkrebs mit jeweils typischen genetischen Veränderungen. Und es gibt Krebs-Gene, die bei verschiedenen Tumoren eine Rolle spielen, also sowohl bei manchen Darmtumoren aber auch einigen Brust- oder Hirntumoren, sagt Krebsforscher Michael Stratton.
"Bald haben wir einen ziemlich guten Überblick über die wichtigsten Krebsgene. So schaffen wir die Grundlage für eine neue Klassifizierung und für ein neues Verständnis der Biologie von Krebs."
Häufige genetische Veränderungen eignen sich als Angriffspunkte für gezielt wirkende Medikamente. Einige wenige solcher Wirkstoffe gibt es bereits, zum Beispiel "Imatinib" – der schon heute als Medikament auf dem Markt ist.
"Die vereinfachte Vorstellung: Ist das Gen ausgeschaltet, verschwindet der Krebs. Und in diesem speziellen Fall funktioniert das auch erstaunlich gut. Bei vielen Patienten verschwindet der Krebs tatsächlich. Und bei einem großen Teil der Patienten bleibt das auch so."
Der Kölner Patrick Bauer kennt den Wirkstoff Imatinib seit gut zwei Jahren. Er leidet an einer speziellen Form von Blutkrebs.
"Seitdem nehme ich das Imatinib. Einmal täglich."
Er verträgt das Medikament ganz gut, auch wenn es bei ihm Sodbrennen verursacht und Übelkeit.
"Ich habe für mich jetzt herausgefunden, das Beste ist: (…) kurz vor dem Schlafengehen, wenn ich möglichst müde schon bin, direkt die Tablette nehmen, hinlegen, und wenn ich dann innerhalb einer halben Stunde einschlafe, kriege ich die Übelkeit nicht mit, weil ich dann schlafe."
In Deutschland sind heute etwa ein Dutzend solcher gezielt wirkender Wirkstoffe gegen Krebs zugelassen. Für Michael Hallek von der Universitätsklinik Köln ist dies erst der Anfang.
"Ich schätze mal, wir haben in ein paar Jahren hundert Medikamente als Baukasten, und für jeden Patienten werden wir daraus vier, fünf Steinchen entnehmen und die Therapie damit zusammenbasteln."
Eine maßgeschneiderte Therapie für jeden einzelnen Patienten. Abhängig von den jeweils typischen Veränderungen im Erbgut seiner Krebszellen. Krebs würde damit zu einer chronischen Krankheit – wie heute die Zuckerkrankheit – die sich mit Medikamenten gut kontrollieren lässt. Für Patrick Bauer bedeutet die Therapie schon heute:
"Jeden Tag eine Tablette für 110 Euro. Ja. Lebenslang, damit ich auf der sicheren Seite bin."
Für viele Patienten auf der Welt ist das unbezahlbar.
"Der Dank, zu empfinden, in dieser Gesellschaft zu leben, dass ich versichert bin, und eine Versicherung es möglich macht, dass ich jeden Monat für 3000 Euro, über 3000 Euro Medikamente nehmen kann und kein schlechtes Gewissen zu haben brauche, sondern dass das gut ist, und trotzdem daran zu denken, dass es Menschen in anderen Ländern gibt, die wahrscheinlich die gleiche Krankheit haben und die an dieser Krankheit sterben werden, weil dieses Medikament dort nicht bezahlt werden kann."
"Sehr geehrte Frau D.,
Bei der Überprüfung Ihrer Akte wurde festgestellt, dass Sie der präventiv-genetischen Untersuchung, der "U 22" noch nicht nachgekommen sind. Die U 22 ist eine belastungsarme Untersuchung, mit dem Ziel, genetische Schäden in Ihren Körperzellen zu diagnostizieren.
Bei fortgesetzter Unterlassung Ihrerseits verfallen zehn Bonus-Punkte auf Ihrem Gesundheits-Chip. Sollten sich etwaige medizinische Behandlungen als notwendig erweisen, werden entstehende Kosten nicht von der Gesundheits-Solidargemeinschaft getragen.
Dieses Schreiben ist maschinell erstellt und ohne Unterschrift gültig."
"Die Gesundheitsversorgung wird möglicherweise auch das zentrale Thema der nächsten zehn, zwanzig Jahre werden. Und nicht mehr nur die Sorge um den Arbeitsplatz."
Wie viel Gesundheit kann, wie viel Gesundheit will eine Gesellschaft sich leisten? Wird man versuchen, sich widerstrebende Interessen auszugleichen – etwa zwischen Alt und Jung, Arm und Reich? Oder werden Teile der Bevölkerung vom medizinischen Fortschritt abgekoppelt? Ansätze dazu sieht der Zukunftsforscher Horst Opaschowski schon heute.
"Es wird eine große Kluft geben zwischen Land und Stadt, und die Gesundheitsversorgung auf dem Lande wird teilweise nicht mehr gewährleistet sein. Das erklärt die große Landflucht und den Run auf die Städte."
Auf die bevorstehenden Konflikte hat sich die Politik nach Ansicht Opaschowskis noch nicht eingestellt.
"Also, wenn Gesundheitsminister sagen, alles medizinisch Notwendige werden alle bekommen, dann wird eben die medizinische Notwendigkeit neu definiert."
Bis zu welchem Alter gibt es die neue Hüfte, muss jeder die neuesten – und damit teuersten Medikamente bekommen? Die Frage, was medizinisch notwendig ist und für was der einzelne aufkommen muss, wird künftig besondere Brisanz gewinnen, auch angesichts des wachsenden genetischen Wissens. Der Heidelberger Medizin-Historiker und –Ethiker Wolfgang Eckart ist überzeugt: Wir werden in absehbarer Zeit sagen können,…
"… wer in einem gewissen Alter wohl mit großer Wahrscheinlichkeit eine bestimmte Krankheit zu erwarten haben wird."
Genetische Informationen zu sammeln, wird immer einfacher, schneller und billiger. Wahrscheinlich trägt in zwanzig Jahren jeder sein persönliches Erbgut mit sich auf einem Chip oder auf der Versichertenkarte.
"Das ist allerdings eine Vision, die ich nicht so gerne als fortschrittlich, als zufriedenstellend bezeichnen würde. Die macht mir eher Angst."
Sensible Informationen, die Begehrlichkeiten wecken könnten, etwa von Unternehmen, von Versicherungen, von Arbeitgebern. Denn wer die Gene eines Menschen kennt, weiß, wie es künftig um dessen Gesundheit bestellt sein wird. Wie wird die Gesellschaft mit dem neuen Wissen umgehen? Akzeptieren wir dann, dass Menschen trotz eines hohen genetischen Risikos weiter unvernünftig leben und die Gesellschaft die Kosten trägt? Werden genetische Tests bei Ungeborenen 2032 noch freiwillig sein? Wer kommt für Krankheiten und Behinderungen bei Neugeborenen auf, die ein solcher Test frühzeitig vorhergesagt hat? Wie solidarisch wird unsere Gesellschaft noch sein?
"Das ist ein Prozess, von dem ich mir wünschen würde, dass er in den nächsten 20 Jahren noch intensiver gedacht würde. Dass wir Gesellschaft nicht als rundum gesunde Gesellschaft uns vorstellen wollen, sondern, dass wir akzeptieren, dass in einer Gesellschaft auch Kranke, Schwache, weniger Begabte, weniger aktive Menschen ihren wichtigen Platz haben und maßgeblich dazu beitragen, eine vollkommene Gesellschaft zu schaffen."
"Nun, meine Leber wird es nicht mehr lange machen, meine Knie schmerzen, und ich werde immer vergesslicher."
"Kein Problem."
Ein himmelsgleiches Lächeln.
"Einmal Leberaufbau, einmal Gelenkhaut aus der Retorte und einmal unsere neue Alzheimer-Vorbeugungs-Kur. Hm, ... Hotelkosten, ... Verpflegung, zwei Wochen REHA. Das macht 75.000 Euro. Mastercard oder VISA?"
"Gesundheit ist das höchste Kapital in einer Gesellschaft des langen Lebens."
83 Jahre. So alt wird ein Mädchen durchschnittlich werden, das heute in Deutschland geboren wird. Jungen werden etwa 78. Bis zum Jahr 2032 wird diese durchschnittliche Lebenserwartung noch steigen. Die Menschen in Deutschland werden immer älter. Und die Älteren immer mehr. Während die Zahl der jungen kontinuierlich fällt, wächst die Zahl der Alten stetig. Mehr als jeder dritte wird in 20 Jahren 65 oder älter sein. In einer solchen Gesellschaft des "langen Lebens", wie der Zukunftsforscher Horst Opaschowski sie nennt, verschieben sich die Werte. Lange war es die ewige Jugendlichkeit, die als besonders erstrebenswert galt. Das neue Lebensideal wird die Mitte des Lebens sein – um das 40. Lebensjahr, sagt der ehemalige wissenschaftliche Leiter der Hamburger "Stiftung für Zukunftsfragen".
"Das können Sie teilweise heute schon beobachten. Der 50-Jährige spielt Tennis wie ein 40-Jähriger, die 60-Jährige, die wirkt wie eine Power-Frau mit 48. Und die 70-Jährigen, die machen doch heute Antarktis-Reisen, die früher für die 40-Jährigen gedacht waren."
Körperlich und geistig fit bleiben. Dabei wird eine Ersatzteilmedizin nur bedingt helfen können. Verschlissene Kniegelenke oder kaputte Hüften können durch Kunstgelenke ersetzt werden. Komplexe Organe wie Nieren oder Bauchspeicheldrüsen im Labor nachzuzüchten, wird wohl auch bis 2032 kaum gelingen. Da heißt es, pfleglich mit den eigenen Ressourcen umgehen – und auf altbewährte Rezepte setzen: Früh beginnen, sich gesund zu ernähren. Sport treiben, nicht rauchen, wenig Alkohol. Lernen und sich weiterbilden.
"Die Schwester meiner Mutter ist gerade 100 Jahre alt geworden. Sie lernt täglich Telefonnummern auswendig. Sie kennt Telefonnummern, wo ich selbst nachschlagen muss. Aber das ist ihr geistiges Fitnessprogramm. Vor zehn Uhr morgens darf ich sie nicht stören, weil sie mit ihrer Morgengymnastik beschäftigt ist. Sie lebt in größter Bescheidenheit. Das ist eine Einstellung zum Leben, die ich nur bewundern kann. Und ich glaube, nur so kann man 100 Jahre und mehr werden."
Mit einem klugen, gesunden Lebenswandel lässt sich vielen Leiden vorbeugen: Herzinfarkt, Schlaganfall oder der Zuckerkrankheit, Diabetes 2. Ihr Ausbruch könnte um Jahre verzögert werden. Doch das Schicksal lässt sich so nicht außer Kraft setzen. Wolfgang Eckart, der in Heidelberg das Institut für Geschichte und Ethik der Medizin leitet, ist überzeugt, auch im Jahr 2032 wird es die großen Krankheiten noch geben:
"Da sind in erster Linie die großen Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Gefäßerkrankungen, dann aber auch Krebs, selbstverständlich. Auch Infektionserkrankungen wird es in 20 Jahren noch geben. Allerdings wird sich bei vielen Krankheiten der Umgang möglicherweise verändert haben in 20 Jahren."
Beispiel Bluthochdruck. Der Blutdruck schwankt im Laufe eines Tages. Bei Belastung ist er höher, als wenn wir ruhen. Ein Messwert allein hat da nur geringe Aussagekraft. Wichtig ist eine Langzeitkontrolle.
"Das machen wir ja heute auch schon mit aufwendigen Apparaturen. Jeder kennt das: 24-Stunden-Blutdruck. Ist eine lästige Geschichte, vor allem im Bett."
Künftig wird es ganz andere Wege geben, den Blutdruck zu kontrollieren, ohne den Alltag zu stören. Dank winziger Sensoren.
"Wenn man Detektoren, Mikrodetektoren für den Blutdruck – so kleine Chips, wie wir die aus den Radios kennen oder aus den Fernsehapparaten, wenn man die kurzfristig unter die Haut implantieren kann und dann automatisch messen lässt. Und Blutdruckkrisen insbesondere in der Nacht, die auftreten, dann sehr viel besser in den Griff bekommt und erkennen kann."
Werden Herz und Nieren ausreichend durchblutet? Ist der Blutdruck im Normbereich? Die Sensoren messen konstant und senden die Werte an eine Funkstation. Dem Arzt hilft das, die richtige Dosis Bluthochdruck-Medikamente zu verordnen. Dem Menschen mit Bluthochdruck verhilft es zu mehr Sicherheit und Komfort.
"Es ist ja heute noch relativ lästig, jeden Morgen und jeden Abend seine Blutdrucktabletten zu nehmen, das wird möglicherweise besser werden, wenn man sich solch Blutdruckpräparate als Langzeitpräparate verabreichen lässt und dann in Kombination mit den Detektoren – also mit den Blutdruckmessgeräten, die unmerkbar unseren Blutdruck registrieren und auch weitergeben, signalisieren – dem Arzt zum Beispiel – wird das sicherlich eine positive Entwicklung sein. Da habe ich große Hoffnung."
"London: Der Anschlag auf das Kaufhaus "Fenwicks" hat ein elftes Todesopfer gefordert. Eine dem radikalen Spektrum zuzuordnende Sekte hat sich inzwischen zu dem Attentat bekannt. In einem Schreiben der "Aktion gegen den unheiligen Kaufrausch" heißt es, die Aktionsgruppe habe ein Virus in die Klimaanlage des Kaufhauses eingeschleust. Nach Behördenangaben befinden sich derzeit noch etwa 200 Menschen in ärztlicher Behandlung. Sie waren mit Übelkeit und Atemnot in Kliniken eingeliefert worden"
Science Fiction-Filme und -Romane spielen mit der Angst vor Krankheitserregern. Bakterien oder Viren, die im Labor von verrückten oder machthungrigen Forschern entwickelt wurden. Der Erfindungsreichtum der Natur aber ist sehr viel größer als der des Menschen. Gefahren werden auch im Jahr 2032 daher vor allem von altbekannten Keimen ausgehen, davon ist Wolfgang Eckart von der Universität Heidelberg überzeugt.
"Krankenhausinfektionen, die Wundinfektionen, die scheinbar banalen saisonalen Infektionen oder aber auch alte, klassische Keime wie Streptokokken zum Beispiel – mit großer Lernfähigkeit – werden uns weiter begleiten in ihrer Gefährlichkeit und werden uns zwingen, sehr kreativ zu denken und sehr kreativ zu forschen."
Heute schon können wir vielen Infektionen vorbeugen - dank einer Schutzimpfung. Masern, Mumps, Röteln, Scharlach, Kinderlähmung, Wundstarrkrampf. Viele Krankheiten haben so einen Teil ihres Schreckens verloren. Und in den nächsten 20 Jahren werden weitere Impfstoffe hinzukommen. So groß hier der Fortschritt ist, so groß bleibt die Herausforderung, Infektionen zu behandeln. Im Moment lassen sich die meisten bakteriellen Infekte noch erfolgreich mit Antibiotika therapieren. Aber Wolfgang Eckart bemerkt einen beunruhigenden Trend: Immer häufiger finden sich Bakterien, die unempfindlich sind gegen einen oder mehrere herkömmliche Antibiotika.
"Das heißt, dass die Erreger selber immer mehr gelernt haben, mit diesen Chemikalien umzugehen. Und das ist ein Problem, das auch die Probleme der Zukunft aufzeigen wird. Denn diese Erreger sind ja nicht dümmer geworden. Sondern sie sind genauso clever, (…) wie sie es immer schon waren."
Haben Bakterien einmal gelernt, mit Wirkstoffen zu leben, von denen sie eigentlich abgetötet werden sollten, geht diese Fähigkeit nicht mehr verloren.
"Auf der anderen Seite werden wir als Ärztinnen und Ärzte auch immer mehr lernen müssen, noch zurückhaltender mit dem Einsatz dieser Medikamente umzugehen."
Je sparsamer und gezielter Antibiotika eingesetzt werden, umso länger dauert es, bis sich resistente Keime entwickeln. Ganz verhindern aber lässt sich dies nicht. Daher gilt: Ganz neue, anders wirkende Antibiotika müssen her, damit Bakterien nicht eines Tages wieder zu einer tödlichen Bedrohung werden. Doch die Pharmaindustrie ist bislang eher zurückhaltend. Neue Wirkstoffe zu entwickeln, ist teuer. Und bis ein neues Präparat auf den Markt kommt, vergehen schnell fünf, zehn oder mehr Jahre. Mehr Grund zu Optimismus gibt es in einem anderen großen Bereich der Medizin, der Krebsmedizin. Sie befindet sich gerade im Umbruch. Heute basiert die Krebsbehandlung auf drei Säulen: Stahl, Strahl und Chemotherapie. Der Chirurg entfernt den Tumor, noch im Körper verbliebene Zellen sollen mithilfe der Strahlentherapie oder der Chemotherapie abgetötet werden. Künftig könnte die Krebsbehandlung durch eine maßgeschneiderte, "persönliche" Medikamentenbehandlung ergänzt oder abgelöst werden. Forscher schaffen dafür gerade die Grundlagen. Weltweit vergleichen sie dazu systematisch die genetischen Unterschiede zwischen gesunden Zellen und Krebszellen.
Koordiniert wird das sogenannte Krebs-Genom-Projekt in dem kleinen britischen Ort Hinxton, in der Nähe von Cambridge. Dort am Sanger Institute befindet sich das größte europäische Genom-Forschungszentrum.
"So we are walking in the Sanger’s instrument room. This is where all of our large sequencing instruments are kept."
Harold Swerdlow ist Chef der Abteilung für Sequenziertechnik am Sanger Institute. Er ist der Herr über 40 Sequenzierautomaten, die die Reihenfolge der Bausteine des Erbguts im Zellkern auslesen.
"This here is about a meter by a meter by a meter and it is in black and white, kind of modern look."
Die modernen Automaten sind einen Kubikmeter groß. Kaum größer als ein Kühlschrank. Im Innern: teuerste Technik auf engstem Raum, kleine Kameras, Laser, Filter in verschiedenen Farben und modernste Computerchips. Außen zeigen einzig kleine LED-Leuchten an, ob der Automat arbeitet.
"You can sequence an entire human genome on a single chip. So at any time we can sequence two genomes on these instruments."
Das gesamte Erbgut eines Menschen, das in jeder seiner Zellen steckt, kann hier auf einem einzigen Chip gelesen werden, erzählt Harold Swerdlow. Und da das Gerät zwei Chips besitzt, kann es parallel zwei Genome in einer Woche sequenzieren. Vollautomatisch. Früher wurden Tumore danach eingeteilt, in welchem Organ sie entstanden sind: Bauchspeicheldrüsenkrebs, Darmkrebs, Brustkrebs, Lungenkrebs, Hodenkrebs. Das Krebsgenomprojekt hat schon gezeigt, dass zum Beispiel Darmkrebs nicht gleich Darmkrebs ist. Es gibt unterschiedliche Arten von Darmkrebs mit jeweils typischen genetischen Veränderungen. Und es gibt Krebs-Gene, die bei verschiedenen Tumoren eine Rolle spielen, also sowohl bei manchen Darmtumoren aber auch einigen Brust- oder Hirntumoren, sagt Krebsforscher Michael Stratton.
"Bald haben wir einen ziemlich guten Überblick über die wichtigsten Krebsgene. So schaffen wir die Grundlage für eine neue Klassifizierung und für ein neues Verständnis der Biologie von Krebs."
Häufige genetische Veränderungen eignen sich als Angriffspunkte für gezielt wirkende Medikamente. Einige wenige solcher Wirkstoffe gibt es bereits, zum Beispiel "Imatinib" – der schon heute als Medikament auf dem Markt ist.
"Die vereinfachte Vorstellung: Ist das Gen ausgeschaltet, verschwindet der Krebs. Und in diesem speziellen Fall funktioniert das auch erstaunlich gut. Bei vielen Patienten verschwindet der Krebs tatsächlich. Und bei einem großen Teil der Patienten bleibt das auch so."
Der Kölner Patrick Bauer kennt den Wirkstoff Imatinib seit gut zwei Jahren. Er leidet an einer speziellen Form von Blutkrebs.
"Seitdem nehme ich das Imatinib. Einmal täglich."
Er verträgt das Medikament ganz gut, auch wenn es bei ihm Sodbrennen verursacht und Übelkeit.
"Ich habe für mich jetzt herausgefunden, das Beste ist: (…) kurz vor dem Schlafengehen, wenn ich möglichst müde schon bin, direkt die Tablette nehmen, hinlegen, und wenn ich dann innerhalb einer halben Stunde einschlafe, kriege ich die Übelkeit nicht mit, weil ich dann schlafe."
In Deutschland sind heute etwa ein Dutzend solcher gezielt wirkender Wirkstoffe gegen Krebs zugelassen. Für Michael Hallek von der Universitätsklinik Köln ist dies erst der Anfang.
"Ich schätze mal, wir haben in ein paar Jahren hundert Medikamente als Baukasten, und für jeden Patienten werden wir daraus vier, fünf Steinchen entnehmen und die Therapie damit zusammenbasteln."
Eine maßgeschneiderte Therapie für jeden einzelnen Patienten. Abhängig von den jeweils typischen Veränderungen im Erbgut seiner Krebszellen. Krebs würde damit zu einer chronischen Krankheit – wie heute die Zuckerkrankheit – die sich mit Medikamenten gut kontrollieren lässt. Für Patrick Bauer bedeutet die Therapie schon heute:
"Jeden Tag eine Tablette für 110 Euro. Ja. Lebenslang, damit ich auf der sicheren Seite bin."
Für viele Patienten auf der Welt ist das unbezahlbar.
"Der Dank, zu empfinden, in dieser Gesellschaft zu leben, dass ich versichert bin, und eine Versicherung es möglich macht, dass ich jeden Monat für 3000 Euro, über 3000 Euro Medikamente nehmen kann und kein schlechtes Gewissen zu haben brauche, sondern dass das gut ist, und trotzdem daran zu denken, dass es Menschen in anderen Ländern gibt, die wahrscheinlich die gleiche Krankheit haben und die an dieser Krankheit sterben werden, weil dieses Medikament dort nicht bezahlt werden kann."
"Sehr geehrte Frau D.,
Bei der Überprüfung Ihrer Akte wurde festgestellt, dass Sie der präventiv-genetischen Untersuchung, der "U 22" noch nicht nachgekommen sind. Die U 22 ist eine belastungsarme Untersuchung, mit dem Ziel, genetische Schäden in Ihren Körperzellen zu diagnostizieren.
Bei fortgesetzter Unterlassung Ihrerseits verfallen zehn Bonus-Punkte auf Ihrem Gesundheits-Chip. Sollten sich etwaige medizinische Behandlungen als notwendig erweisen, werden entstehende Kosten nicht von der Gesundheits-Solidargemeinschaft getragen.
Dieses Schreiben ist maschinell erstellt und ohne Unterschrift gültig."
"Die Gesundheitsversorgung wird möglicherweise auch das zentrale Thema der nächsten zehn, zwanzig Jahre werden. Und nicht mehr nur die Sorge um den Arbeitsplatz."
Wie viel Gesundheit kann, wie viel Gesundheit will eine Gesellschaft sich leisten? Wird man versuchen, sich widerstrebende Interessen auszugleichen – etwa zwischen Alt und Jung, Arm und Reich? Oder werden Teile der Bevölkerung vom medizinischen Fortschritt abgekoppelt? Ansätze dazu sieht der Zukunftsforscher Horst Opaschowski schon heute.
"Es wird eine große Kluft geben zwischen Land und Stadt, und die Gesundheitsversorgung auf dem Lande wird teilweise nicht mehr gewährleistet sein. Das erklärt die große Landflucht und den Run auf die Städte."
Auf die bevorstehenden Konflikte hat sich die Politik nach Ansicht Opaschowskis noch nicht eingestellt.
"Also, wenn Gesundheitsminister sagen, alles medizinisch Notwendige werden alle bekommen, dann wird eben die medizinische Notwendigkeit neu definiert."
Bis zu welchem Alter gibt es die neue Hüfte, muss jeder die neuesten – und damit teuersten Medikamente bekommen? Die Frage, was medizinisch notwendig ist und für was der einzelne aufkommen muss, wird künftig besondere Brisanz gewinnen, auch angesichts des wachsenden genetischen Wissens. Der Heidelberger Medizin-Historiker und –Ethiker Wolfgang Eckart ist überzeugt: Wir werden in absehbarer Zeit sagen können,…
"… wer in einem gewissen Alter wohl mit großer Wahrscheinlichkeit eine bestimmte Krankheit zu erwarten haben wird."
Genetische Informationen zu sammeln, wird immer einfacher, schneller und billiger. Wahrscheinlich trägt in zwanzig Jahren jeder sein persönliches Erbgut mit sich auf einem Chip oder auf der Versichertenkarte.
"Das ist allerdings eine Vision, die ich nicht so gerne als fortschrittlich, als zufriedenstellend bezeichnen würde. Die macht mir eher Angst."
Sensible Informationen, die Begehrlichkeiten wecken könnten, etwa von Unternehmen, von Versicherungen, von Arbeitgebern. Denn wer die Gene eines Menschen kennt, weiß, wie es künftig um dessen Gesundheit bestellt sein wird. Wie wird die Gesellschaft mit dem neuen Wissen umgehen? Akzeptieren wir dann, dass Menschen trotz eines hohen genetischen Risikos weiter unvernünftig leben und die Gesellschaft die Kosten trägt? Werden genetische Tests bei Ungeborenen 2032 noch freiwillig sein? Wer kommt für Krankheiten und Behinderungen bei Neugeborenen auf, die ein solcher Test frühzeitig vorhergesagt hat? Wie solidarisch wird unsere Gesellschaft noch sein?
"Das ist ein Prozess, von dem ich mir wünschen würde, dass er in den nächsten 20 Jahren noch intensiver gedacht würde. Dass wir Gesellschaft nicht als rundum gesunde Gesellschaft uns vorstellen wollen, sondern, dass wir akzeptieren, dass in einer Gesellschaft auch Kranke, Schwache, weniger Begabte, weniger aktive Menschen ihren wichtigen Platz haben und maßgeblich dazu beitragen, eine vollkommene Gesellschaft zu schaffen."