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Zum 150. Todestag von Hector Berlioz
Genialer Exzentriker

Er war ein musikalischer Visionär, der bei seinen Zeitgenossen auf wenig Verständnis stieß: Dennoch wurde der Komponist Hector Berlioz zu einer der wichtigsten Persönlichkeiten der französischen Musikgeschichte.

Von Klaus Gehrke |
    Zeichnung, die den französischen Komponisten Hector Berlioz beim Dirigieren eines Chores zeigt
    Zeitgenössische Karikatur-Zeichnung, die Hector Berlioz beim Dirigieren eines Chores zeigt (imago/United Archives)
    Seine Partituren seien so schmutzig, dass man sie nur mit Handschuhen anfassen könne, sagte Felix Mendelssohn über die Werke von Hector Berlioz. Doch mit ihnen wusste der eigenwillige Komponist, der am 8. März 1869 starb, zu faszinieren und zu revolutionieren. Seine "Symphonie fantastique" beispielsweise ist bis heute ein Meisterstück musikalisch-thematischer Verarbeitung und orchestraler Raffinesse.
    Sein wichtigstes Wirkungsfeld sah Berlioz jedoch nicht in der Sinfonik, sondern in der Oper. Aber gerade hier blieb der leidenschaftliche und genial-exzentrische Komponist zu Lebzeiten eher glücklos: Seine monumentale Grand Opéra "Die Trojaner" überforderte die Ausführenden und kam 1863 nur als Torso auf die Bühne.
    Berlioz' neue Art der Orchestrierung beeinflusste Generationen von Komponisten, und einige seiner Werke gehören heute zu den Klassikern des sinfonischen Repertoires, andere dagegen warten noch auf ihre Wiederentdeckung.