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Zum 250. Todestag von Georg Philipp Telemann
"Göttliches Genie und überaus großer Fleiß"

Wer heute einen großen deutschen Barockkomponisten nennen soll, wird vermutlich zuerst an Johann Sebastian Bach denken. Mitte des 18. Jahrhunderts hätte man ganz selbstverständlich Georg Philipp Telemann gesagt. Zeitgenossen hielten die Werke des Hamburger Musikdirektors für "vorzüglich schöne Muster".

Von Helga Heyder-Späth |
    Porträt des Komponisten Georg Philipp Telemann (1681-1767)
    Lange verkannter Komponist: Georg Philipp Telemann (imago / Leemage)
    Sie waren nicht nur von Telemanns versierter Satzkunst fasziniert, sondern auch von seinem Esprit und nicht zuletzt von seiner besonderen Gabe, unterschiedliche Nationalstile und Volksmusikzitate kunstvoll miteinander zu verschmelzen, um Neues daraus zu schöpfen: den sogenannten "Vermischten Geschmack". Die beeindruckende Vielfalt seiner musikalischen Ideen wussten in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts auch Frans Brüggen, die Brüder Kuijken, Gustav Leonhardt, Nicolaus Harnoncourt und manch anderer zu schätzen, als sie Telemanns Werke auf Schallplatte zugänglich machten und ihn so ein wenig aus dem Schatten herausholten, den der Freund und Kollege Bach im Laufe der Jahrhunderte auf ihn geworfen hatte. Aus Anlass seines 250. Todestages nimmt die Sendung die Telemann-Rezeption anhand von ausgewählten Schallplattenproduktionen in den Blick.