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Zum 300. Todestag
Arp Schnitgers Orgelbau-Kunst

Anno 1673 baute in der Stader Kirche St. Cosmae ein Geselle namens Arp Schnitger mit an einer neuen Orgel. Er sollte zu einem der einflussreichsten Meister mit mehreren Werkstätten werden. Was macht den faszinierenden Klang der Schnitger-Orgeln aus?

Von Klaus Gehrke | 23.07.2019
    Die Arp-Schnitger-Orgel der Ludgerikirche in Norden verfügt über 46 Register, fünf Werke, drei Manualklaviaturen und Pedal
    Die Arp-Schnitger-Orgel der Ludgerikirche in Norden ist Schnitgers zweitgrößtes erhaltenes Werk in Deutschland (Patric Leo)
    Sie sind nicht nur optische Meisterwerke barocker Prachtentfaltung, die mit symmetrisch gegliedertem Aufbau sowie kunstvoll geschnitzten Figuren und Schleierbrettern die Blicke auf sich ziehen: Die Orgeln des norddeutschen Instrumentenbauers Arp Schnitger faszinieren auch durch ihren besonderen Klang, egal, ob sie in einer kleinen Dorfkirche oder in einer großen Stadtkirche stehen.
    Die meisten der über 50 erhaltenen Instrumente befinden sich heute zwischen dem niederländischen Groningen und der Hansestadt Hamburg. Einige stehen sogar in Portugal und in Brasilien, Schnitgers Orgeln waren auch ein Exportschlager.
    Prospekt der Arp-Schnitger-Orgel in der Alten Kirche auf Pellworm
    Die Schnitger-Orgel in der Alten Kirche auf Pellworm ist ein Spätwerk von Arp Schnitger (imago stock&people)
    Viele Komponisten wie Dietrich Buxtehude und Johann Sebastian Bach schätzten ihre vielfältigen Klangmöglichkeiten. Und bis heute gelten sie als die stilbildenden Instrumente für die Werke der so genannten "Norddeutschen Orgelschule".
    Doch was macht den faszinierenden Klang der Schnitger-Orgeln aus? Woran orientierte sich der Meister? Welche Neuerungen brachte er in den Orgelbau ein? Wie steht es um die Substanz der historischen Instrumente heute? Und welche Erkenntnisse gibt es über den Menschen Arp Schnitger, der Instrumente "zur Ehre Gottes" schuf? Die Musikszene begibt sich auf die Spurensuche.