"Mit etwas Zeit betrachtet, bin ich dann doch sehr zufrieden mit den Ergebnissen. Das war sicher das, was ich im Stande bin zu leisten", sagte Andreas Sander in der Sendung "Sport am Samstag". Seine Leistung in Pyeongchang spiegele den Saisonverlauf wider und deswegen sei er nicht enttäuscht über seinen Olympiaauftritt, obwohl er mit einem achten und zehnten Platz sehr weit von den Medaillenplätzen entfernt gewesen sei.
Ein Rennen wie jedes andere auch
Das Team der deutschen Skifahrer habe Olympia als nicht so etwas Großes wirken lassen: "Wir hatten nichts zu verlieren. Ich hatte nicht den Druck, dass ich irgendetwas leisten oder bestätigen muss. Es war ne coole Erfahrung, aber auch schön zu sehen, dass es auch nur ein Rennen ist wie jedes andere."
Sanders Bilanz seiner allerersten Olympiateilnahme sieht so aus: "Das einzige, was ein bisschen schade war: Wir hatten ein Hotel außerhalb des olympischen Dorfes." Deswegen sei der olympische Spirit nicht so zu spüren gewesen. "Allerdings hätten wir uns gewünscht, etwas mehr von dem Rest mitzukriegen."
"Die Saison ist einfach dann doch wichtiger als die Abschlussfeier bei Olympia"
Die olympische Abschlussfeier steht zwar noch an, aber Sander ist mit den Gedanken schon wieder bei den nächsten Wettkämpfen: "Klar ist Olympia schön und gut, aber bei uns geht der Weltcup weiter. Deswegen werden wir auch schnellstmöglich die Heimreise antreten. Die Saison ist einfach dann doch wichtiger als die Abschlussfeier bei Olympia."
"Es war ein sehr gastfreundliches Land, muss man wirklich sagen." Sander hätte allerdings gerne noch mehr von dem Land und der Kultur mitbekommen. Schade fand er auch, dass er das Gefühl hatte, dass seine Sportart nicht das größte Interesse in Korea genießt: "Sie sind schon wintersportbegeistert, nur halt leider nicht so im alpinen Bereich. Sehr schade, wenn man vor einer nicht mal halb vollen Tribüne fährt."
"Nur Medaillen zu zählen, das ist ein bisschen sehr einfach"
Insgesamt macht sich Sander, obwohl die alpinen Skifahrer keine Medaillen bei Olympia gewonnen haben, nur wenig Sorgen um die Förderung: "Nur Medaillen zu zählen, das ist ein bisschen sehr einfach."
"Sobald Medaillen geholt werden, ist alles super. Sobald man keine holt, ist alles katastrophal schlecht." Er rät, die Wettbewerbe im Kontext der Saison zu sehen: "Medaillen sind nicht alles. Da ist die Entwicklung teilweise wichtiger."
Äußerungen unserer Gesprächspartner geben deren eigene Auffassungen wieder. Der Deutschlandfunk macht sich Äußerungen seiner Gesprächspartner in Interviews und Diskussionen nicht zu eigen.