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Zum Tod der Schauspielerin Christine Kaufmann
Eine Frau, die die Kamera liebte

Sie war Kinderstar, Weltstar und begehrte Schönheit, wurde aber schon lange nicht mehr als eine der Großen wahrgenommen. Die Schauspielerin Christine Kaufmann ist in der Nacht zum Dienstag im Alter von 72 Jahren verstorben.

Von Kirsten Martins |
    Christine Kaufmann am 24. April 2014 bei der Premiere des Fernsehfilms "Kommissar Dupin - Bretonische Verhältnisse" in München
    Die Schauspielerin Christine Kaufmann ist im Alter von 72 Jahren verstorben. (dpa / picture alliance / Ursula Düren)
    Sie war einer der ersten deutschen Weltstars nach dem Zweiten Weltkrieg, bekam ihre erste Hauptprolle 1954 als anrührende "Rosen Resli". So kam sie nach Hollywood. Spielte an der Seite von Lilli Palmer und Romy Schneider, bevor sie 1961 neben Kirk Douglas in "Stadt ohne Mitleid" brillierte und einen Golden Globe als beste Nachwuchsschauspielerin bekam.
    Schlagzeilen machte 1963 ihre Heirat mit dem 20 Jahre älteren Hollywoodstar Tony Curtis. Nach fünf Jahren wurde die Ehe geschieden, Kaufmann kehrte mit den beiden Töchtern nach Deutschland zurück.
    In Deutschland spielte Kaufmann in TV-Serien wie "Der Kommissar" und "Derrick" mit. Mit Regisseur Werner Schroeter drehte sie "Der Tod der Maria Malibran", für Rainer Werner Fassbinder stand sie in "Lola" und "Lili Marleen" vor der Kamera. Als Olga brillierte sie Anfang der 1980er-Jahre in der bayerischen TV-Kultserie "Monaco Franze - Der ewige Stenz" von Helmut Dietl. Zuletzt spielte sie Theater in Linz, schrieb aber auch Wellness- und Beauty-Bücher und vertrieb ihre eigene Kosmetiklinie.