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Zum Tod des Astronauten Bruce McCandless
Der erste menschliche Satellit

Das Foto von Bruce McCandless, wie er frei im dunklen Weltraum über dem blauen Erdhorizont schwebt, ist eine Ikone der bemannten Raumfahrt: Der US-Astronaut hatte bei seinem ersten Weltraumflug 1984 die sichere Umgebung des Space Shuttle verlassen und war mit einem Düsenrucksack ins All entschwebt.

Von Dirk Lorenzen |
    BruceMcCandless in den Weiten des Weltraums
    BruceMcCandless in den Weiten des Weltraums (NASA)
    Da Bruce McCandless über keine Leinenverbindung verfügte, war er der erste menschliche Satellit der Erde. Die NASA machte ihm damals die Vorgabe, dass er immer Blickkontakt zum Shuttle haben müsse - er durfte sich nicht wegdrehen, weil man fürchtete, er könne dann die Orientierung oder die Nerven verlieren.
    Während seines Manövers, bei dem er sich fast hundert Meter vom Shuttle entfernt hat, war die Anspannung im Kontrollzentrum mit Händen zu greifen. Bruce McCandless löste sie mit einem Satz in Anlehnung an die berühmten Worte von Neil Armstrong, als dieser den Mond betreten hat.
    "Das mag damals ja ein kleiner Schritt für Neil gewesen sein", funkte Bruce McCandless nach Houston, "aber es ist ein verdammt großer Sprung für mich."
    Eine Ikone der Raumfahrt: Der frei schwebende Astronaut Bruce McCandless
    Eine Ikone der Raumfahrt: Der frei schwebende Astronaut Bruce McCandless (NASA)
    Der Bezug zu Apollo 11 war nicht überraschend. Denn Bruce McCandless war während der ersten Mondlandung der Kapsel-Kommunikator - sämtlicher Funkverkehr zwischen Kontrollzentrum und Apollo-Crew lief über ihn.
    Bei seinem zweiten und letzten Flug ins All hat er 1990 das Hubble-Weltraumteleskop ausgesetzt.
    Bruce McCandless, einer der großen Astronauten, ist im Dezember letzten Jahres im Alter von 80 Jahren gestorben.