Sie trafen sich in Caféhäusern und provozierten das Establishment. Meistens wurde Sprache dekonstruiert, aber einmal auch ein Klavier:
1959 provozierte Friedrich Achleitner zusammen mit dem Schriftsteller Gerhard Rühm beim Zertrümmern eines Klaviers einen Polizeieinsatz. Daran erinnert sein Verleger Herbert Ohrlinger, der im Gespräch mit dem Deutschlandfunk das Doppeltalent Friedrich Achleitners würdigt. Achleitner war ein Gründungsmitglied der Wiener Gruppe, die sich der Konkreten Poesie verschrieben hatte, und er war ein herausragender Architekturkritiker seiner Zeit.
Als Dichter und Kritiker liebte er die Sprache, Achleitner wollte aufrütteln und verstand es, auf winzigstem Raum Witz und Verstand zu verdichten. Dabei half ihm auch seine Liebe zum österreichischen Dialekt.
Friedrich Achleitner ist im Alter von 89 Jahren am heutigen Mittwoch in Wien gestorben.
Friedrich Achleitner: "quadratroman"
Zsolnay Verlag, Wien. 176 Seiten, 19,90 Euro
Zsolnay Verlag, Wien. 176 Seiten, 19,90 Euro
Friedrich Achleitner: "wortgesindel"
Zsolnay Verlag, Wien. 112 Seiten, 16,90 Euro
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