Der US-amerikanische Starkoch, Bestsellerautor und Reisereporter Anthony Bourdain wurde heute morgen in Frankreich tot aufgefunden. Er war dort bei Dreharbeiten zur CNN-Serie "Parts Unknown", die auch im deutschen Sendern zu sehen war; er hat Reiseberichte geliefert, in denen es vor allem auch um Essenskultur ging. Berühmt wurde der Koch Bourdain mit seinem ersten Buch "Kitchen Confidential", zu deutsch: "Geständnisse eines Küchenchefs: Was Sie über Restaurants nie wissen wollten" - im Jahr 2000 erschienen und ein Bestseller.
"Plötzlich war Kochen pop"
In "Geständnisse eines Küchenchefs" beschreibe Bourdain explizit sein Leben, und es lese sich wie das Leben eines Rockstars, sagte Reinhardt im Dlf. "Es geht sehr spät ins Bett, es geht dann morgens früh wieder raus." Es sei nicht nur ein Leben, das von harter Arbeit in der Küche geprägt sei, sondern auch von Drogen, Feiern und Sex. So habe man das vorher nicht gewusst. "Plötzlich war Kochen pop - etwas, das Glamour hatte, Glanz hatte. Und dem hat er eine neue und andere Kompenente hinzugefügt."
Der aus New York stammende Bourdain wuchs im benachbarten New Jersey auf und absolvierte das renommierte Culinary Institute of America. Er arbeitete als Koch in New Yorker Restaurants und wurde Chefkoch in der inzwischen geschlossenen Brasserie Les Halles. Sein Wechsel in die Welt der Restaurantkritiker kam durch einen Artikel im "New Yorker", den er dem Magazin auf eigene Initiative geschickt hatte. Der Beitrag legte Details über die Arbeitsweise von Restaurants und deren Küchen offen.